Vermarktung:
14-59: RTL erweitert werberelevante Zielgruppe nach oben
Köln trägt dem demografischen Wandel Rechnung:Die RTL-Familie weist ab Freitag gegenüber der Werbewirtschaft nicht mehr 14-49 als Zielgruppe aus.
Werberelevante Zuschauer sind aus Sicht der Mediengruppe RTL Deutschland ab 1. März die 14- bis 59-Jährigen. Die Kölner tragen dem demografischen Wandel Rechnung: Von diesem Freitag an wird die Senderfamilie mit RTL, Vox, Super RTL, n-tv und RTL Nitro gegenüber der werbungtreibenden Wirtschaft nicht mehr die 14- bis 49-jährigen Zuschauer als ihr Zielpublikum ausweisen, sondern die 14- bis 59-Jährigen. Die W&V hat bereits vor einigen Wochen in ihrer Printausgabe exklusiv darüber berichtet.
"Die Zielgruppe ist weder für die Vermarktung noch für die Programmgestaltung entscheidend", sagt RTL-Sprecher Christian Körner der Nachrichtenagentur "dpa". "Sie ist vielmehr eine Währung, die Leistungen von TV-Sendern vergleichbar macht. Diese Währung macht jedoch nur Sinn, wenn sie auch den größeren Teil der TV-Zuschauer abbildet." Das sei bei einer Ausrichtung auf die 14- bis 49-Jährigen nicht mehr der Fall, da sie weniger als 50 Prozent der Bevölkerung ausmachten.
Schon seit geraumer Zeit liefern RTL und sein Vermarkter IP Deutschland auch die Zielgruppe 20 bis 59 Jahre parallel aus und wollten sich eigentlich 2013 darauf konzentieren – aus oben angeführten demografischen Gründen. Auch der Münchner Spielfilmakanal Tele 5 hat auf diese Währung umgeschwenkt. 14 bis 59 Jahre ist damit die größtmögliche Spannweite - und könnte auch bei den Marktanteilen für RTL Zuwächse bringen, das mit Shows wie "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" eine breite Seherschaft erreicht. IP-Geschäftsführer Matthias Dang betont gegenüber W&V Online: "Wir haben diesen Vorschlag in Diskussionen mit Kunden und Agenturen in der letzten Zeit häufiger gehört und uns daraufhin diese Zielgruppe genauer angeschaut. Für uns war und ist insbesondere die Ausweitung der Referenzzielgruppe nach oben, also erweitert um die 50- bis 59-Jährigen, wichtig, weil die Referenzgröße ansonsten in ein paar Jahren mit der Bevölkerung – und damit unseren Zuschauern – nicht mehr viel zu tun hat. Ob die 14- bis 19-Jährigen dazugehören oder nicht, ist für uns weniger entscheidend. Wir haben uns in der Mediengruppe RTL Deutschland jetzt entschieden, ab März die Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen als Referenz in unserer internen und externen Kommunikation auszuweisen."
Die konkurrierende TV-Familie ProSiebenSat.1 zieht übrigens nicht mit.