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"Zwischen den Zeilen": So spannt auch die ARD das Social Web am Vorabend ein
ARD-Vorabend nutzt Social Storytelling und Hashtag: Durch die Einbindung von Facebook sind Protagonisten zu ihren Tweets virtuell erlebbar.
Bei RTL II hat es sich nach Quoten bezahlt gemacht, dass die Facebook-Gemeinde rege Anteil an den Vorabendformaten "Berlin – Tag & Nacht" sowie "Köln 50667" nimmt. Nun nutzt auch die ARD diese Idee und spannt Social Media für TV-Vorhaben in der werberelevanten und schwierigen Zeitschiene vor 20 Uhr ein: Wenn am heutigen Donnerstagabend die neue Reihe "Zwischen den Zeilen" rund um eine ehrgeizige Nachwuchsreporterin und einen frustrierten Chefredakteur als Doppelfolge um 17.55 Uhr startet, soll das Ganze virtuell erlebbar gemacht werden.
Dahinter steht die Berliner Kreativagentur Seed&Sugar, die speziell für die Serie ein Social-TV-Konzept entworfen hat, "Social Storytelling" genannt. Und das sieht so aus: Mit ihren eigenen Accounts twittern die Darsteller von "Zwischen den Zeilen" unter dem Hashtag #zdz. Handlungsstränge werden so live kommentiert und zwischen den Folgen weitererzählt. Die Darsteller Maja, Paul & Co. finden nicht nur auf den Bildschirmen statt, sondern in Echtzeit. "Ihre Konflikte, Wünsche, Ideen und Ziele werden direkt ins Wohnzimmer transportiert", heißt es zur Erklärung von Seiten der Agentur.
"Social TV ist die Revolution des Fernsehens”, meint Seed&Sugar-Geschäftsführer Felix Pace, der die Agentur 2012 gemeinsam mit Medien-Unternehmer Alexander Elbertzhagen gründete. "Die simultane Nutzung eines Tablets oder Smartphones während des Fernsehens erweitert Social Media nicht erst seit gestern um eine neue Komponente. Aber Social Storytelling geht noch einen Schritt weiter: Durch die Einbindung von Facebook, Instagram und Foursquare sind die Protagonisten zu ihren Tweets virtuell erlebbar, so dass der Zuschauer ihnen direkt von Fall zu Fall folgt.
Darum geht es in "Zwischen den Zeilen": Die dynamische Jungreporterin Maja Becker (Josephine Schmidt) trifft auf den verdrossenen ehemaligen Starjournalist Paul Jacobs (Ole Puppe). In der Krimi-Komödie hat die Presse gegenüber der Polizei die Nase vorn. Dass die ARD mit dem neuen Stück aus der Reihe "Heiter bis tödlich" vor allem jüngere Zuschauer im Visier hat, steht seit Längerem fest: Die Serie ist nach dem Kommerz-Rezept gestrickt. Sie erinnert inhaltlich an den Kassenknüller "Bridget Jones". Und sie ist von Crazy Film produziert. Die Firma hat vor allem mit Filmen für Private von sich reden gemacht ("Tod aus der Tiefe", ProSieben). Auch wählt die ARD mit Josephine Schmidt ein aus RTL- und Sat.1-Vorabenden bekanntes Gesicht für die Hauptrolle: Sie hat in der Soap "GZSZ" und in der Telenovela "Anna und die Liebe" mitgespielt.