Frank Beckmann im Interview:
ARD-Vorabend: "Wir setzen auf regionale Krimis mit hohem Humorpotenzial"
"Heiter bis tödlich" hat in der ARD Potenzial, glaubt Vorabend-Koordinator Frank Beckmann. Freitags wird aber wohl weiter experimentiert...
NDR-Fernsehdirektor und Ex-KiKa-Chef Frank Beckmann koordiniert seit 2010 das Vorabendprogramm in der ARD. Der Programmmanager steckt auch hinter der Krimi-Marke "Heiter bis tödlich“, die diese Woche in der Zeitschiene nach 18 Uhr in eine neue Runde gegangen ist. Im Interview mit W&V Online stellt Frank Beckmann weitere "Experimente" in Aussicht.
Der Vorabend in der ARD rund um die Marke "Heiter bis tödlich" startet gerade mit zwei neuen Serien, "Akte Ex" und "Fuchs und Gans", und der neuen Staffel "Hubert und Staller" in die zweite Saison. Haben Sie nach Anlaufschwierigkeiten mit den regionalen Krimis jetzt ein besseres Gefühl?
Ich hatte auch vorher schon ein gutes Gefühl. Wir alle wussten doch, dass sich der Erfolg im Vorabend nicht über Nacht einstellen wird. Wir haben letztes Jahr in Rekordgeschwindigkeit sieben Serien produziert. Erklärtes Ziel ist, mit "Heiter bis tödlich" immer besser zu werden und die Zuschauer Schritt für Schritt von unserem Angebot zu überzeugen. "Akte Ex" und "Fuchs und Gans" werden dazu ihren Teil beitragen. "Hubert und Staller" und "München 7" waren ja bereits in der 1. Staffel recht erfolgreich.
Wäre es denkbar, dass sich bei "Heiter bis tödlich" der Sieger nach Quoten im Programm weiter ausbreiten könnte?
Zunächst wünsche ich natürlich allen Serien den verdienten Erfolg. Aber es stimmt schon: Das Bessere ist der Feind des Guten. Wir suchen nach den Stoffen, die langfristig den Erfolg im Vorabend sichern. Und mit den neuen Serien kommen wir diesem Ziel sicher ein Stückchen näher.
Eine Programmzeitschrift hat vor einigen Monaten per Umfrage ermittelt, dass sich drei Viertel der Bürger zwischen 18 und 20 Uhr am liebsten Dokus und Nachrichten in der ARD ansehen würden. Könnten Sie sich mit dieser Idee anfreunden?
Das Umfrageergebnis spricht für die Informationskompetenz, die die Zuschauer dem Ersten zuschreiben und darüber freue ich mich sehr. In der Viertelstunde vor Acht betonen wir diesen Anspruch mit Wissen vor Acht, und auch mit der Börse und dem Wetter. Für eine gelungene Mischung braucht das Erste aber auch Unterhaltsames, gerade am Vorabend.
Die ARD hat die Suche nach neuen Formaten im Vorabend offiziell hintangestellt. Wird es auch 2013 keine Neuentwicklungen geben?
Wir setzen auf regionale Krimis mit hohem Humorpotenzial. Bei diesem Langstreckenlauf haben wir gerade die ersten Kilometer hinter uns. Wir werden aber auch weiter Experimente wagen, insbesondere am Freitag. Für gute Ideen muss Platz sein im Vorabend des Ersten.
Muss nach den vielen negativen Schlagzeilen rund um den gescheiterten Talk "Gottschalk live!" Imagepflege für das Werberahmenprogramm des Ersten her?
Gutes Image bekommt man im Vorabend über gutes Programm und da sind wir mit den neuen Serien auf einem sehr guten Weg.