Sat.1 zieht Bilanz:
"Newtopia" ein Erfolg – vor allem für Toyota
Weniger ist immer noch doppelt so viel wie zuvor: Sat.1-Chef Paalzow ist zufrieden mit "Newtopia" - auch wenn die Quoten nachlassen. Das Sozialexperiment macht Toyota omnipräsent.
Sat.1-Geschäftsführer Nicolas Paalzow hält trotz langsam nachlassender Zuschauerresonanz die neue Reihe "Newtopia" für einen großen Schritt nach vorne. "‘Newtopia‘ ist ein voller Erfolg für Sat.1", sagt Paalzow der Nachrichtenagentur "dpa". "Mit durchschnittlich 12,3 Prozent nach drei Wochen haben wir den Marktanteil auf dem wichtigen Slot am Vorabend verdoppelt", rechnet der Senderlenker in einer ersten Bilanz vor.
In "Newtopia", angesiedelt in einer Scheune in Brandenburg, sollen 15 Kandidaten unter ständiger Kamerabeobachtung innerhalb eines Jahres ein neues Gemeinschafts- und Wirtschaftsmodell aufbauen. Nach gutem Start flacht die Quotenkurve jedoch inzwischen ab: Am Montag hat die werktägliche Zusammenfassung mit 1,64 Millionen Zuschauern einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Wie W&V Online berichtete, hat das TV-Experiment allerdings mit seinen Netzaktivitäten zusätzlichen Erfolg und eine beachtliche Reichweite.
Aufgegangen ist die Rechnung bisher vor allem für den Werbekunden Toyota. Omnipräsent ist der Autohersteller in "Newtopia". Wer sich in den Livestream des Sozialprojekts einklinkt, bekommt den Werbespot des japanischen Konzerns vor Augen geführt. Die gut 100 Kameras auf dem Gelände in Königs Wusterhausen fangen regelmäßig den schwarzen Pick-up ein. In regelmäßigen Abständen – und besonders bei der Premiere Ende Februar – kommen Kühlerhaube oder Heck des neuen Geländewagen-Modell RAV4 ins Bild. Der japanische Autohersteller begleitet seit Start das Format mit Product Placement und einer umfangreichen Kampagne unter dem Claim "Eine neue Form von Dynamik". Das Konzept hat die SevenOne AdFactory entwickelt, verantwortliche Mediaagentur ist Newcast aus Düsseldorf.
Profitieren kann noch eine andere Marke: Königs Wusterhausen vor den Toren Berlins. Die Region freut sich über das Interesse an "Newtopia". "Im Ort ist das Projekt nach meiner Wahrnehmung mehrheitlich anerkannt", sagt Königs Wusterhausens Bürgermeister Lutz Franzke (SPD) der "dpa". Bereits im Vorfeld hätten Handwerkerbetriebe und Fahrdienste von "Newtopia" profitiert. Die Hotels haben nach Franzkes Angaben ebenfalls etwas davon: Die Produktion habe für ein Jahr im Voraus Zimmer gebucht und Vorkasse geleistet.
ps/dpa