
Matratzen Concord:
"Keiner fragt, alle labern": Kritik an Mediaagenturen
Matratzen Concord nimmt Mediaplanung und -einkauf künftig selbst in die Hand. Agenturen seien keine Hilfe, kritisiert der Digitalchef von Europas größtem Matratzenhändler.

Foto: Matratzen Concord
"Wir sind gerade dabei, unsere Media-Ressourcen inhouse zu bündeln", sagt Marcus Diekmann, Digitalchef des Matratzenhändlers, dem Online-Marketing-Magazin "Adzine". Die Gründe dafür liefert er in dem Interview gleich mit.
"Ich wäre echt froh, wenn mal eine Agentur anruft, mir die richtigen Fragen stellt und dann zuhört. Aber keiner fragt, alle labern", schimpft Diekmann. Kernpunkt seiner Kritik ist, dass Mediaagenturen nicht auf konkrete Bedürfnisse und Anforderungen eingingen. Traffic sei für Matratzen Concord "kein wirklich relevanter KPI". Der Digitalchef weiter: "Das ganze Gerede über Page Impressions ist völlig wertlos, wenn der Nutzer nicht in den Laden kommt und kauft."
Online recherchieren, in den Läden einkaufen: Hierauf legt Europas größter Matratzenhändler seinen Fokus. Wobei die Recherche mittlerweile vor allem über das mobile Internet läuft. Display-Anzeigen brächten dabei überhaupt nichts. Dazu Diekmann: "Der Streuverlust ist riesig. Auch wenn wir potenzielle Kunden treffen würden, verpassen wir in den meisten Fällen den richtigen Zeitpunkt." CRM nütze ihm auch nichts, da ein Matratzenhändler praktisch nur Neukunden umwerbe.
Fleiß sei im Mediageschäft viel wichtiger als Intelligenz oder Kreativität, so der Digitalmarketer weiter.