"Gottschalk Live": Jetzt müssen internationale Gäste her!
Katherine Heigl statt Christiane Paul: Thomas Gottschalk setzt jetzt in seinem ARD-Vorabendtalk auffallend auf internationale Stars und Gäste, nachdem die Marktanteile von "Gottschalk Live" mit deutschen Besuchern im Keller sind.
In seiner (noch) viel beachteten Auftaktsendung von "Gottschalk Live" hat Thomas Gottschalk eigentlich damit geschäkert, dass er sich im ARD-Vorabendtalk lieber auf deutsche Gäste konzentrieren möchte (anders als bei "Wetten, dass..?"). Er wolle nicht zu viel Zeit mit dem Übersetzen des Gesprochenen vergeuden, so der 61-jährige Entertainer damals. Nun, gut zwei Wochen später und viele Zuschauer weniger, wendet sich das Blatt: Die Gästeliste der aktuellen Sendewoche strotzt nur so vor internationalen Zugpferden - und schon geht es zum Wochenstart mit 1,89 Millionen Zuschauern und 6,6 Prozent Gesamtmarktanteil wieder leicht bergauf.
Zum Auftakt ist gleich einmal die US-Schauspielerin Katherine Heigl als voraussichtliche Besucherin in Gottschalks Berliner TV-Wohnzimmer angekündigt worden. Die Darstellerin, die lange die US-Serie "Grey’s Anatomy" mitgeprägt und sich auch in einigen Hollywoodstreifen versucht hat, nimmt neben dem deutschen Comedian Helge Schneider Platz. Außerdem erwartet Thomas Gottschalk diese Woche Dionne Bromfield, die Nichte der verstorbenen Amy Winehouse und Bollywood-Darsteller Shah Rukh Khan, den "bekanntesten Schauspieler der Welt" (O-Ton ARD) – und damit Gäste aus Großbritannien und sogar Indien. Nina Hagen muss für den deutschen Ausgleich im Besucher-Portfolio sorgen.
Auffallend ist zudem, dass die ARD – wie einst zu Zeiten Harald Schmidts im Ersten – im Nachgang die besten Sprüche Gottschalks nochmals in Erinnerung ruft (hier noch ein frisches Beispiel). Sein Hang zu Gags wird so Schwarz auf Weiß festgehalten wie etwa nach der Show vom vergangenen Donnerstag. als Thomas Gottschalk eine solarbetriebene, winkende Queen-Puppe auf seinem Schreibtisch beleuchtete mit den Worten: "Man muss ihr ins Täschchen leuchten und dann fängt sie wieder an zu winken. So machen die das auch mit der echten Queen - deswegen hat die auch immer eine Handtasche dabei." Oder: "Thomas Gottschalk kommentiert ein Foto mit Models: ‚Die Augen sind so groß, weil die Pferdeschwänze so eng gebunden sind.‘"
Überhaupt – das Erste beschleunigt die Vorankündigung der Gäste. Ob Stars und Zoten die Quoten nach vorne bringen können?Aufgeben will der Entertainer nicht so schnell - Gottschalk sagt jett gegenüber "Bunte", es tue ihm ganz gut, "wieder mal um den Erfolg kämpfen zu müssen, und ich bin weit davon entfernt aufzugeben. Eng wird es erst, wenn mir die FDP die Ehrenmitgliedschaft anbietet."
Gleich zu Beginn haben die ungeschickt platzierten Werbeinseln "Gottschalk Live" viel Schwung und Spontaneität gekostet. Obwohl ARD und Vermarkter AS&S das Problem dies zügig angegangen sind, schwinden seither die Marktanteile. Die mit Karl Lagerfeld als Gast sahen vergangene Woche insgesamt nur 1,40 Millionen Zuschauer – ein für die ARD sehr unbefriedigender Marktanteil von 5,0 Prozent (obwohl der öffentlich-rechtliche Senderverbund weiter darauf beharrt, keine Quotendiskussion führen zu wollen...). Beim jungen Publikum lag der Marktanteil der Folge sogar nur bei 2,5 Prozent. Dann müssen eben doch mehr internationale Stars und Gags her!