Nachlass bei eBay:
"FTD" nimmt mit Versteigerung mehr als 40.000 Euro ein
Die Auktion von Erinnerungsstücken aus der "FTD"-Redaktion auf eBay haben 41.640 Euro eingebracht - eine letzte positive Meldung...
Die Spendenkasse von "Reporter ohne Grenzen" wird dank der erfolgreichen Versteigerung von Devotionalien der am Freitag eingestellten Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" (FTD) voll: Die Auktionen auf eBay haben 41.640,56 Euro eingebracht. Das teilt das Hamburger Team am Dienstagbormittag mit. Der Vorstand des Verlags Gruner + Jahr habe bereits angekündigt, den Betrag zu verdoppeln.
Die Benefiz-Auktion ist bis Sonntagabend gelaufen. "Das Ergebnis von mehr als 40.000 Euro kam maßgeblich durch den Spitzenreiter unter den Erinnerungsstücken aus der "FTD"-Redaktion zustande: eine Originalzeichnung von Karl Lagerfeld, die für 11.700 Euro den Besitzer wechselte", heißt es. Lagerfeld habe diese exklusiv als Illustration der deutsch-französischen Freundschaft für einen "FTD"-Schwerpunkt zum 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags im Januar 2013 angefertigt. Unter dem Titel "Rollentausch" zeige sie Angela Merkel als deutschen Michel und François Hollande als französische Marianne. "Da die FTD zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erscheint, bleibt auch das Lagerfeld-Werk vorerst unveröffentlicht", so die Hamburger bedauernd.
Erwähnenswert: Mit einem Ergebnis von 1910 Euro landete die mutmaßlich größte Seite der "FTD", die je existierte, auf Platz zwei. Die 3x2 Meter große und bedruckte, auf Holz gespannte Leinwand ging der Mitteilung zufolge an Familie Weinhold aus Schwerte, die sich in den letzten Erscheinungstagen der "FTD" als "Kampfgruppe Schwerte" für die Rettung der Wirtschaftszeitung stark gemacht hatte. "Der Bitte der Familie, sich per Unterschrift auf dem wandfüllenden Kunstwerk zu verewigen, kommen die ‚FTD‘-Redakteure derzeit nach", heißt es. Rang drei erreichte mit 1810 Euro ein Exemplar der "FTD"-Erstausgabe vom 21. Februar 2000 im Geschenkkarton, unterschrieben von den Chefredakteuren.
Der Gesamterlös geht nun an die Organisation "Reporter ohne Grenzen", die weltweit für Pressefreiheit kämpft. Sie erhält darüber hinaus 1,40 Euro pro verkauftem Exemplar der letzten "FTD"-Ausgabe vom vergangenen Freitag. Der Verlag hatte 30.000 Exemplare nachgedruckt, nachdem die Ausgabe in kurzer Zeit vergriffen war. Darin hatte sich das Team auf besondere Art verabschiedet, nachdem der Verlag Gruner + Jahr auf holprige Art das Ende des Blattes nach fast 13 Jahren besiegelt hatte.
Interessant: Die Pressemitteilung kommt direkt aus der Redaktion des lachsrosa Blattes. Als Pressekontakt wird Dirk Benninghoff angeführt, der Nachrichtenchef der G+J Wirtschaftsmedien.