Coronavirus:
W&V-Serie: Home oder Office, Salesforce?
Auch wenn bei Salesforce die digitale Zusammenarbeit gut erprobt ist, hakte es doch hin und wieder beim dauerhaften Wechsel ins Homeoffice. Hier spendierte Salesforce zum Beispiel ergonomische Stühle und Monitore.
W&V fragt in seiner neuen Serie "Home oder Office?", welche Erfahrungen Unternehmen in den vergangenen Monaten gemacht haben und wie sie sich fürs New Normal rüsten. Salesforce denkt dabei nicht nur an sich und seine Beschäftigten, sondern hat mit Work.com eine Plattform im Angebot, die Firmen die notwendigen Tools zum Remote-Arbeiten an die Hand gibt.
Bis Jahresende stellt es Salesforce seinen Mitarbeitern frei, im Homeoffice zu arbeiten. Die Bilanz, die Robert Frank, Director Employee Success, zieht, ist gut, gerade auch was die virtuellen Zusammenkünfte abseits der Arbeit angeht. Was ihn nervt? Videokonferenzen.
Wie hat sich der Anteil der Mitarbeiter im Homeoffice seit Beginn der Coronakrise geändert?
Wir haben schon immer flexibel und mobil gearbeitet, mit einem Teil der Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. Mit Beginn des Lockdowns sind ausnahmslos alle unsere mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Homeoffice gegangen und die Büros werden erst jetzt wieder eröffnet; in Deutschland läuft die Wiedereröffnung gerade schrittweise an.
Wann planen Sie eine Rückkehr in die Büros? In welchem Umfang?
Wir freuen uns sehr, endlich wieder mit den Kolleginnen und Kollegen von Angesicht zu Angesicht zu arbeiten! Höchste Priorität hat für uns aber die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Partner, Kunden sowie ihrer Familien, Freunde und aller anderen, denen wir persönlich begegnen. Die Wiedereröffnung erfolgt daher seit August streng nach den Empfehlungen und Richtlinien von Forschungsinstituten sowie nationalen und lokalen Behörden an unseren Standorten.
Wir setzen dazu Work.com ein. Es umfasst Verwaltungstools verschiedenster Art und bündelt Inhalte, Tipps und Ressourcen von Gesundheits-, Wirtschafts- und Facility-Management-Experten. Wir haben im Vorfeld durch eine Analyse und eine Mitarbeiterbefragung festgestellt, wer zurück ins Büro kommen will oder muss. Es geht vor allem darum, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückkehren können, die aus dem Büro heraus besser arbeiten können, beispielsweise wegen ihrer familiären oder räumlichen Situation zu Hause.
Verändern Sie jetzt die bisherigen Vereinbarungen zum Thema Homeoffice?
Grundsätzlich steht es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern frei, bis Ende des Jahres im Homeoffice zu bleiben. Denn viele können, selbst wenn sie es möchten, nicht ohne Weiteres wieder regelmäßig ins Büro kommen - sei es, weil sie Eltern sind und die Situation im neuen Schuljahr noch nicht absehen können oder weil sie Angehörige aus Risikogruppen zu Hause haben und sich deshalb besonders vor einer möglichen Ansteckung schützen müssen. Wer ins Büro zurückkehren möchte, hat seit August die Gelegenheit dazu.
Wie sind Ihre Mitarbeiter fürs Homeoffice technisch gerüstet und müssen Sie da evtl. nachjustieren?
Als Software- und Digitalisierungs-Unternehmen hat uns unsere Kultur und Affinität zu Software und Tools nach den weltweiten Office-Schließungen enorm geholfen, die erste Phase der Krise zu bewältigen. So haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern quasi über Nacht einen Pool von Informationen und Angeboten geschaffen, um möglichst umfassend Antworten und Hilfestellungen für die vielen noch nie da gewesenen Herausforderungen zu geben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Salesforce sind dabei technisch so ausgerüstet, dass sie voll flexibel und mobil arbeiten können. Wir haben unsere Mitarbeiter auch darüber hinaus bei der Einrichtung ihres (temporären) Homeoffices finanziell unterstützt, etwa der Anschaffung eines Bürostuhls, Monitors, etc.
Welche Zwischenbilanz ziehen Sie beim Thema Homeoffice für Ihr Unternehmen? Wo hat es gut geklappt, wo lagen Schwierigkeiten?
Bei Salesforce sind wir seit jeher global vernetzt und arbeiten nicht nur innerhalb Deutschlands standort- und länderübergreifend an unseren Projekten. Die digitale Zusammenarbeit ist für uns total normal und in unserem Arbeitsalltag begleiten uns diverse Tools und Technologien, die eine räumliche Distanz kaum spürbar werden lassen. Mit spezifischen Online-Angeboten kümmern wir uns jetzt beispielsweise auch um die mentale Fitness unserer Mitarbeiter oder unterstützen dabei, Zeit für das Home Schooling zu finden.
Wir haben außerdem nicht nur unser Arbeiten, sondern auch unser gesellschaftliches Engagement in den digitalen Raum getragen: Unsere zwölf aktiven Mitarbeitergruppen beispielsweise, die Equality Groups, halten digitale Lunch & Learns ab oder bieten Online Sessions für die Kids@Home an, um nicht nur weiterhin den guten Zweck zu unterstützen, sondern auch um Halt zu geben. Wir vertrauen und verlassen uns jetzt noch stärker auf unsere Unternehmenskernwerte Vertrauen, Kundenerfolg, Innovation und Gleichheit. Diese Kernelemente sind entscheidend, denn Technologie kann immer nur ein Teil der Lösung sein. Für unsere Rückkehr in eine neue Normalität müssen wir Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen mitnehmen und einbeziehen.
An welchen Stellen sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Videokonferenzen sind sehr anstrengend, anstrengender als persönliche Meetings. Aber gerade die Anzahl der Videokonferenzen hat während der Zeit im Homeoffice stark zugenommen. Hier müssen wir aufpassen, unsere Leute nicht zu überfordern.
Was heißt das für Ihr Gebäudemanagement? Brauchen Sie mehr/weniger Raum? Oder anders gestaltete Flächen?
Dreh- und Angelpunkt für die Wiederöffnung unserer Büros war die Vermessung der Kapazitäten anhand der Baupläne, um die Aufteilung der Sitzplätze mit einem Mindestabstand von zwei Metern aufzusetzen. Um sicherzustellen, dass Plätze tatsächlich nicht besetzt werden, entfernen wir die Stühle. Plexiglas-Trennwände bieten zusätzlichen Schutz und verhindern die Verbreitung von Aerosolen. Desweiteren ist es bei uns Pflicht, ganztägig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, auch wenn man sich alleine in einem Raum befindet.
Für unsere Rückkehr ins Office sind in unserem Shift Scheduler in Work.com die verfügbaren Plätze hinterlegt und können tagesaktuell aktualisiert und freigegeben werden. Aus Hygienegründen haben wir außerdem alle Meeting-Areas vorübergehend gesperrt und unsere Snackbar deutlich auf einzeln verpackte Kleinigkeiten reduziert, im Unterschied zu unseren üblichen Obstkörben oder Brunch-Buffets. Wegweiser für Laufwege bei Zu- und Durchgängen, sowie Desinfektionsspender befinden sich auf allen Etagen.
Für unser Facility Management waren die Umbauten für die erhöhten hygienischen Anforderungen eine große Herausforderung, die sich aber voll ausgezahlt hat, denn die Gesundheit unserer Mitarbeiter, unserer Familien und aller anderen hat bei Salesforce allerhöchste Priorität.
Die neue W&V-Serie: Home oder Office? Hier sehen Sie alle bisher erschienen Teile: