
Als erster Bundesligist:
VfL Wolfsburg verkauft NFT-Sammelkarten
Sammelkarten von Sportlern gibt es seit über 100 Jahren. Neu sind digitale Karten, die dank Blockchain limitiert sind. Der VfL Wolfsburg startet nun als erster Bundesligist den Verkauf von NFT-Karten.

Foto: VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg steigt als erster Verein der Fußball-Bundesliga in den Verkauf digitaler Sammelkarten ein. Gemeinsam mit dem Berliner Start-Up Fanzone wird es künftig so genannte Non-Fungible Tokens (NFT) mit Motiven der Männer- und Frauenmannschaften des Clubs geben, die dank Blockchain-Technik limitiert sind und sich daher als Sammelobjekte eignen. Die Karten werden von Fanzone hergestellt und auf der Plattform des Unternehmens www.fanzone.io vertrieben und mit anderen Käufern getauscht. Als Vorteil der digitalen Bildchen im Vergleich zu solchen aus Papier sieht der Club die lebenslange Verfügbarkeit digitaler Güter, und Knicke an den Ecken wird es naturgemäß auch nicht geben. Zudem bietet der VfL für die Käufer sogenannte Challenges, die den Zugang zu "besonderen Preisen" ermöglichen werden.
VfL-Geschäftsführer Michael Meeske: "NFT-Lösungen gibt es viele auf dem noch jungen Markt. Wir haben nach einem Partner gesucht, der unsere Fans und ihre Interessen in den Vordergrund stellt. Genau das erfüllt Fanzone Media und wir freuen uns sehr, dass wir als allererster Verein im deutschen Profi-Fußball eine Kooperation mit einem so spannenden und zukunftsorientierten Unternehmen eingehen."
NBA-Club machte den Anfang
In den USA begannen im April als erster Profiverein die Golden State Warriors mit dem Verkauf von NFTs. Verkauft wurden dort zu Beginn allerdings keine Sammelkarten, sondern Videos vom Meisterschaftsring. Inzwischen sind zahlreiche weitere US-Proficlubs und auch der DFB auf den Zug aufgesprungen. Doch NFTs sind nicht nur im Sportbereich ein Thema. Ein NFT des Künstlers Beeple wurde im März für die stattliche Summe von 69 Millionen Dollar versteigert, das "Disaster Girl"-Meme von Zoe Roth brachte 430000 Dollar ein. Warum auch immer.
Ein riesiges Wachstumspotenzial
Was im vorletzten Jahrhundert mit Baseballkarten in Zigaretten- oder Kaugummipackungen begann, wurde in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zum großen Geschäft: Trading Cards entwickelten sich zunächst in den USA und später in anderen Teilen der Welt zum Bestseller. Einer der Hauptgründe waren limitierte Karten in den Packungen, die den glücklichen Käufer blitzschnell sehr reich machen konnten. Eine Karte des Baseballspielers Mickey Mantle aus dem Jahr 1952 brachte dem Verkäufer 5,2 Millionen Dollar ein, eine Karte von Basketballer LeBron James aus der Saison 2003-2004 die gleiche Summe. Das nimmt sich im Vergleich zu den Verkäufen der oben genannten NFTs allerdings nahezu bescheiden aus. Fanzone-Geschäftsführer Dirk Weyel: "Unsere Überzeugung ist, dass neue digitale Interaktionsformate zwischen Sportfans uns ihren Lieblingsteams relevanter denn je sind und ein riesiges Wachstumspotenzial haben."