
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Start von Google Play Pass in Deutschland
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Start von Google Play Pass und dem "Meet"-Kampf gegen Zoombombing.

Foto: W&V
Start von Google Play Pass in Deutschland
Das mobile Spiele-Abo Apple Arcade (4,99 Euro pro Monat) bekommt hierzulande starke Konkurrenz: Google hat "Google Play Pass" in Deutschland gestartet. Android-Nutzer können unzählige Apps und Spiele für einen Monatspreis zocken: 4,99 Euro – und alternativ kostet ein Jahresabo 29,99 Euro. Familienadministratoren können das Abo mit bis zu fünf weiteren Familienmitgliedern teilen. Apple Arcade hat denselben Monatspreis, kostet in der 12-monatigen Variante aber 49,99 Euro. Unterschied zu Apple Arcade: Keines dieser Software-Angebote ist exklusiv für Android erhältlich. Apple Arcade hingegen setzt auf möglichst viele Spiele, die sonst nirgendwo verfügbar sind. Werbung und In-App-Käufe gibt es bei Googles neuem Angebot (wie auch bei Apple Arcade) ebenfalls nicht. Einige der angekündigten Highlights von Google Play Pass: Sonic the Hedgehog, Stardew Valley, Monument Valley, Terraria, Star Wars Knights of the Old Republic, Limbo, This War of Mine, Teslagrad, The Gardens Between und Kingdom Rush.
ARD und ZDF live bei Amazon Prime Video
Amazon Prime Video sorgt mit einer neuen Funktion dafür, dass Streaming-Anbieter wie Zattoo oder tizi TV um Teile ihres Geschäftsmodells fürchten. Während diese Dienste ausschließlich TV-Programme gegen monatliche Abogebühren live streamen, hat Amazon Prime Video jetzt die Öffentlich-Rechtlichen als kostenlosen Live-Stream eingebunden. Damit rüstet Prime Video seine sogenannten Channels weiter auf. Natürlich ist der Videodienst von Amazon auch nur gegen ein monatliches oder jährliches Entgelt zu beziehen, aber wer bei Amazon "Prime" bucht, erhält nicht nur Zugriff auf TV-Streams, sondern auch auf das Musik- und Lese-Angebot bzw. (fast hätte man es vergessen) auf die Prime-Lieferung von Paketen innerhalb eines Werktags. Alle Prime-Vorteile listet Amazon hier. Ab sofort finden Prime-Mitglieder auf dieser Sonderseite die Live TV Programme der Öffentlich-Rechtlichen in HD vor. Zu sehen sind derzeit ARD, ZDF, Kinderkanal und ARTE in HD. Auch die Dritten des "Ersten" sowie Phoenix oder 3SAT sind vertreten. Alle Programme sind mobil, auf dem Desktop, aber auch über Fire TV bzw. den Fire TV Stick verfügbar. Ein Amazon-Prime-Abo kostet 69 Euro im Jahresabo. Das sind 5,75 Euro pro Monat. Alternativ ist das Prime-Abo für 7,99 Euro pro Monat als Monatsabo verfügbar.
"Meet" unterbindet Zoombombing
In Coronazeiten sind Tools wie Skype, Microsoft Teams, Zoom und Google Meet wichtige Werkzeuge in Offices und Bildungseinrichtungen. Gerade Zoom machte in den letzten Wochen immer wieder Schlagzeilen aufgrund von Sicherheitslücken. Das sogenannte "Zoombombing" sorgt dafür, dass anonyme Teilnehmer, also Fremde, bei virtuellen Sitzungen Zugriff auf Gesprächsinhalte und Dokumente bekamen. Google Meet unterbindet das Zoombombing ab sofort standardmäßig. Im ersten Schritt gibt es ein Update für die Education-Version von G Suite. Fortan müssen Teilnehmer in ihren Google-Konten angemeldet sein. Damit ist gewährleistet, dass Fremde nicht in interne Kurse eingreifen. Google hofft, Zoom damit Marktanteile abzugraben. Zoom hatte zu Beginn der Corona-Pandemie einen beispiellosen User-Zuwachs zu verzeichnen. Waren es im Dezember 2019 noch 10 Millionen aktive Zoom-User, schnellte die Zahl bis April 2020 auf 300 Millionen aktive Nutzer hoch. Problem dabei: Die gemeinsam nutzbaren Links zu Zoom-Aufrufen waren über die URL für jeden zugänglich. Zoom hatte als Konsequenz standardmäßig Passwörter und Warteräume aktiviert. Gerade im Bildungsmarkt liegt Google Meet allerdings vorn: Der Konzern dominiert 60 Prozent in dieser Kategorie, da sowohl Google Chromebooks als auch die Google-Bildungssoftware Google Classroom höchst erfolgreich sind. Google wird die neuen Meet-Sicherheitseinstellungen in den kommenden 14 Tagen für alle User ausrollen.
Wieder Ärger um WhatsApp-Spionage-App
Erst hieß die App Dasta, dann flog sie aus den Stores. Nun ist sie zurück unter neuem Namen: WhatsLog (wir verzichten an dieser Stelle bewusst auf die Verlinkung) spioniert andere WhatsApp-User aus. Die App macht sich eine Sicherheitslücke in dem beliebten Messenger zunutze und protokolliert extern den Online-Status anderer Nutzer. Bedeutet: Nutzer können mit Hilfe des moralisch verwerflichen Algorithmus herausfinden, wann ein bestimmter anderer User online ist bzw. lässt sich damit unter anderem kombinieren, wer mit wem auf WhatsApp schreibt. Und wer jetzt glaubt, dass viele User die App deshalb meiden: im Gegenteil! Die Anwendung hat es umgehend hoch in die App-Store-Charts geschafft. Mal sehen, wann Apple und Google diesmal reagieren.
Super Mario rennt auf LEGO-TV
2017 überraschte Nintendo mit einer Nintendo Classic Mini im LEGO-Stil. Damals ein großer Verkaufserfolg! Jetzt gibt es das Follow-up, ein Nintendo Entertainment System aus LEGO-Steinen. Die kleine Konsole aus 2646 Teilen funktioniert zwar nicht im alltäglichen Gebrauch. Wer aber alle Steine richtig zusammensetzt, kann bei diesem NES-Nachbau anschließend das TV-Gerät (Display-Durchmesser 22 cm) mit einer LEGO-Kurbel anschmeißen und animieren lassen. Eine extra erhältliche Figur des Kult-Klempners Mario wird über das LEGO-Bauwerk gescannt und ebenfalls per Kurbel zum Rennen gebracht. Ab August ist der Bausatz für 225 Euro erhältlich.
Und damit wünsche ich einen klotzigen Mittwoch. Bis morgen bei TechTäglich.