TechTäglich:
Sieben frische Fakten: So wird der Apple-Herbst
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der Apple-Vorhersage für den Herbst und mit dem digitalen Aldi.
Sieben frische Fakten: So wird der Apple-Herbst
Ganz langsam schleicht sich der Herbst heran. Und damit kommt die Gerüchteküche für die Apple-Neuheiten, die ab September erscheinen, so richtig ins Brodeln. Mark Gurman von Bloomberg, derzeit wohl der bestinformierte Apple-Augur, verrät in seiner neuesten "Power On"-Kolumne den aktuellen Stand mit jeder Menge frischer Infos. Hier die Top 7 für den Apple-Herbst.
- iPhone 13: Mit kleinerer Kamera-Kerbe ("Notch") an der Front, flüssigerem 120-Hz-Bildschirm und dem Portraitmodus erstmals auch für Videos bringt Apple laut Gurman 2021 eher ein "klassisches S-Model". Trotz überschaubarer Neuerungen darf es aber iPhone 13 heißen, und muss nicht als 12S raus in die Welt.
- iPhone 14: Größere Neuerungen gibt es voraussichtlich erst wieder nächstes Jahr – unter anderem mit dem Comeback des Fingerabdruck-Sensors Touch ID, der dann unsichtbar unter dem Display versteckt sein soll. Dann verschwindet auch das Mini-iPhone, und das normale Modell ohne Pro ist erstmals auch in Maxi-Größe zu haben.
- Watch Series 7: Hier erwartet nun auch Mark Gurman erstmals überhaupt seit dem Start der Smartuhr 2015 ein größeres Redesign mit flacherem Display und kantigerem Gehäuse. Der Look dürfte sich an den jüngst renovierten farbigen iMac anlehnen.
- AirPods 3: Sie sollen ebenfalls im Herbst "das größte Update seit dem Start 2016" erhalten. Die Standard-AirPods sitzen künftig wie die Pro-Variante mit Silikon-Hütchen fester im Ohr. Die neue Form soll Außengeräusche besser als bisher abhalten. Wer aktive Geräuschunterdrückung will, muss aber weiterhin die teureren AirPods Pro kaufen. Die Stifte für die Mikrofone, die aus den Ohren lugen, kappt Apple deutlich.
- iPad mini 6: Sein kleinstes Tablet hat Apple seit Jahren eher vernachlässigt. Das ändert sich nun. Experte Gurman erwartet, dass die sechste Generation "mit dünnerem Rahmen um den Bildschirm und komplettem Redesign ein Favorit bei den Apple-Fans sein wird". Mit brandneuem A15-Prozessor, USB-C-Anschluss und Smart Connector für eine Tastatur soll das neue mini beinahe ein iPad Pro im Kleinformat werden.
- iPad 9: Sein günstiges Einstiegsmodell möbelt Apple dagegen nur behutsam auf. Zielgruppe bleiben weiterhin eher Schüler und Studenten. Gurman schreibt aber, dass es etwas schlanker und auch schneller werden soll.
- MacBook Pro: Mit dem neuen Profi-Laptop rechnet Experte Gurman nicht beim iPhone-Event, das mutmaßlich am 8. September stattfindet – sondern auf einer weiteren Veranstaltung im Oktober. Zu erwarten sind zum Marktstart Mitte November Varianten in 14 und 16 Zoll mit Apples noch schnellerem M1X-Chip, der auch M2 heißen könnte. Die Produktion in Asien läuft demnach bereits.
Mit der App durch den Aldi: Discounter wird digital
Wie sich Aldi die digitale Zukunft vorstellt – das lässt sich demnächst bei der österreichischen Aldi-Süd-Tochter Hofer verfolgen. Der "Diskonter", wie es in Österreich heißt, modernisiert seine Filialen mit einem Kostenaufwand von 160 Millionen Euro – und führt dabei viele neue digitale Funktionen ein, die im Erfolgsfall auch für Deutschland ein Vorbild sein dürften. "Ich bin fast 30 Jahre in der Branche, aber so viel Umbruch wie in den nächsten Jahren habe ich noch nie gesehen", erklärt Hofer-Chef Horst Leitner im Gespräch mit der Kleinen Zeitung aus Graz. Die Futurezone fasst die Neuerungen zusammen. So plant Hofer nun doch einen Online-Shop mit Lebensmittelzustellung. "2020 haben wir zum ersten Mal messbar gesehen, dass uns Umsätze entgangen sind, weil wir kein Onlineangebot in der Zustellung hatten. Das ist ein Zeichen", so Leitner.
In den Filialen soll künftig künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um exakt die richtigen Bestellmengen für Obst und Gemüse zu kalkulieren. Die Preisschilder werden digital, was laut dem Hofer-Chef aber nicht zu häufigeren Preisänderungen führen soll. In der Schweiz testet Aldi derzeit eine App, die beim Weg durch den Supermarkt kontinuierlich die Einkäufe des Kunden erfasst, der dann am Ende unkompliziert und schnell per QR-Code bezahlen kann. Das wird voraussichtlich auch in Österreich ausprobiert. Zu viele Self-Checkout-Kassen ohne Personal will Hofer im Gegensatz zum US-Aldi aber nicht einsetzen, das passt laut Horst Leitner nicht zu den Kundengewohnheiten. Ebenfalls auf der Neuheitenliste: Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Filialen, noch mehr Ladestationen für E-Autos und Drive-ins für die Rückgabe von Pfandflaschen.
Kopfweh-Schrift: Twitter verspricht Besserung
Letzte Woche hat Twitter sein runderneuertes Design eingeführt, das unter anderem die neue Hausschrift Chirp und kontraststärkere Farben bringt. Die Updates haben von Beginn an zu Protesten geführt – und das nicht nur bei der chronisch meckerfreudigen Twitter-Kundschaft, die sich nur ungern an Änderungen gewöhnt. Erstaunlich viele Nutzer beklagen, dass die neue Schrift bei ihnen Kopfschmerzen, Migräne und eine Überlastung der Augen verursacht. Zudem sind höhere Kontraste zwar hilfreich für farbenblinde Menschen. Nutzer, die photosensitiv sind, die also empfindlich auf Licht und helle Farben reagieren, empfinden die höheren Kontraste dagegen als unangenehm oder sogar als Auslöser von Schmerzen.
Aufgrund der Vielzahl von Protesten reagiert Twitter nun. Das Accessibility-Team des Netzwerks schreibt: "Wir haben Probleme mit der Chirp-Schriftart für Windows-Nutzer festgestellt und arbeiten aktiv an einer Lösung. Vielen Dank für Eure Geduld und lasst uns bitte wissen, wenn Ihr weiteres Feedback habt." Experten für Barrierefreiheit kritisieren laut Daily Mail vor allem, dass Twitter versucht, mit einer einzigen Schrift und einer einzigen Kontrastoption alle Nutzer zu erreichen und über einen Kamm zu scheren: "Einheitsgrößen funktionieren eben nicht, jeder hat andere Bedürfnisse." Sie fordern, das bisherige und bewährte Design zumindest als Option für Nutzer zurückzubringen, die mit den jüngsten Neuerungen nicht zurechtkommen. Weitere Anregung: Wenn Twitter künftig das Design ändert, sollte es die Neuerungen zumindest vorab von Nutzern mit Einschränkungen testen lassen.
Echt oder Fake? Ebay riecht an Sneakern
Teure Sneaker sind der heilige Gral vieler Ebay-Nutzer. Edel-Turnschuhe werden auf der Plattform für Hunderte von Euro – und teilweise für noch mehr Geld – gehandelt. Das lockt auch Betrüger an. Gefälschte Sneaker beispielsweise aus limitierten Serien sind mittlerweile ein so großes Problem, dass Ebay nun auch in den USA eine Echtheitsprüfung für Sneaker ab 100 Dollar einführt. Wie der Standard berichtet, können Verkäufer bei autorisierten Partnern vor Ort Details wie Verpackung, Etiketten, Sohlen, Nähte, Logos, Fersenlaschen oder Schuhbänder checken lassen. Sneaker, die den Test bestanden haben, werden dann auf Ebay mit dem Logo "Mit Echtheitsprüfung" und mit einem Haken gekennzeichnet.
Ebay hatte den Schuh-Check zuvor bereits in Großbritannien, Kanada und Australien eingeführt. Es reagiert damit auf den ungeheuren Boom in diesem Segment. Allein in den USA wurde im ersten Quartal 2021 alle 18 Sekunden ein Paar Sneaker von Nike, Adidas, New Balance, Converse, Vans & Co. verkauft. Der Umsatz stieg innerhalb eines Jahres um 50 Prozent. Wie die Prüfung in Australien abläuft, hat jetzt eine Sneaker-Testerin im Interview mit dem Magazin Complex verraten. Überschrift des Interviews: "Sneaker-Prüferin Jasmine Habbouchi erschnüffelt Fälschungen für Ebay Australien." Denn zum Prüfverfahren für neue Schuhe gehört dort auch ein Geruchstest, so Spürnase Jasmine: "Der Geruch des Sneakers ist ein wichtiger Hinweis. Wenn du oft genug an echten Schuhen gerochen hast, weißt du, wie Fälschungen riechen. Da geht es um Leder, Wildleder, Kunststoffe, Klebstoffe oder Gummi. Die Fälscher wollen Geld sparen, und verwenden häufig minderwertige Materialien – gerade innen im Schuh, wo es die Käufer nicht sehen. Und das riecht man dann eben."
So gut schneidet das Rasenmäher-Spiel ab
Jetzt kann der von Uli Hoeneß verschmähte Lothar Matthäus doch noch Greenkeeper werden. Denn gerade ist der "Lawn Mowing Simulator" erschienen, der Rasenmäh-Simulator. Das verschrobene Spiel aus England sorgt im Netz für viel Furore. Ohne zu viel aus dem Mähkästchen zu plaudern, sieht das virtuelle Rasenmähen so aus, dass zwölf Original-Mäher von Herstellern wie Toro, SCAG oder Stiga am Start sind. Sie lassen sich mit Zubehör von der Walze über verschiedenste Messer bis zum Mulch-Kit aufrüsten, um, nun ja, perfekt abzuschneiden. In drei Spielmodi geht es darum, aus reinem Spaß an der Freude zu mähen, Herausforderer zu schlagen – oder im Karrieremodus ein großes Rasenmäh-Imperium aufzubauen.
Gerade diese abwechslungsreiche Wirtschaftssimulation macht laut erster Kritiken Laune, während das normale Rasenmähen mit der Zeit doch ein wenig eintönig wird. An wohlwollenden Kritiken fehlt es auf der PC-Plattform Steam trotzdem nicht. "Es ist so entspannend, den Stiga anzuwerfen und Muster in den Rasen von Nook Cottage zu malen", schwärmt einer der virtuellen Greenkeeper. Und wenn’s arg zäh wird, kann man mit den Aufsitz-Mähern immer noch über den Rasen rasen: "Wenn du einen schlechten Tag in der Arbeit hattest, kannst du den Rasen mit ein paar wohlverdienten Drehern aufreißen!" Im Schnitt also ein durchaus amüsantes Spiel, wenn man Freude an Natur und Landschaftspflege hat. (Für PC und Xbox Series S/X, 30 Euro)