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Neue Uhr: Nicht smart, aber von Leica
Leica geht neue Wege. Der hessische Spezialist für edle Kameras hat seine ersten beiden Uhren auf den Markt gebracht. Sie bieten ein Design, dessen Details an klassische Fotoapparate erinnern.
Neue Uhr: Nicht smart, aber von Leica
Leica, Traditionsunternehmen aus Wetzlar, ist für seine ebenso teuren wie hochwertigen und kultigen Kameras weltberühmt. Nun wagen sich die Hessen auf ein ganz neues Terrain: Mit der L1 und der L2 sind die ersten beiden Armbanduhren von Leica erschienen. Die beiden 41 Millimeter großen Uhren bieten ein mechanisches Werk mit Handaufzug. Sie werden bei der Lehmann Präzision GmbH im Schwarzwald gefertigt, denn hier soll alles "Made in Germany" sein. Besonderheit der neuen Leicas, die vom langjährigen Hausdesigner Professor Achim Heine gestaltet wurden, sind zahlreiche Anspielungen an die Kamera-Tradition des Unternehmens.
Eine Uhrenkrone wie ein Kamera-Auslöser
So ziert die Krone natürlich der rote Punkt, wie er von den Kameras bekannt ist. Und die "patentierte Drückerkrone" funktioniert auch nicht wie die klassische Krone einer Uhr, die zum Stellen herausgezogen wird. Stattdessen wird sie wie ein Kamera-Auslöser gedrückt. Dann ruht das Werk, der Sekundenzeiger springt auf Null, und die Uhr kann gestellt werden. Durch einen weiteren Druck auf den "Uhren-Auslöser" läuft die Zeit dann wieder. Weitere Details: Das Saphirglas der Uhr erinnert an eine Kameralinse. Und die Anzeige für die Gangreserve ist von den Lamellen eines Kameraverschlusses inspiriert.
Klappt der jahrzehntelange Service?
Kameraexperte Harry Guinness vom Magazin PopPhoto ist von der Liebe zum Detail beeindruckt, mit der Leica seine ersten beiden Uhren gestaltet hat. Angesichts der Preise von 9.500 Euro für die L1 und 13.500 Euro für die L2, die zusätzlich eine zweite Zeitzone anzeigen kann, fragt er sich aber, ob Leica über Jahrzehnte Reparaturen und Ersatzteile anbieten kann, wie es bei traditionellen Uhrenherstellern üblich ist. Sein Tipp, bei aller Begeisterung: "Ich würde mir wahrscheinlich eine deutsche Uhr von Nomos Glashütte kaufen – und mit dem gesparten Geld eine Leica-Kamera."
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