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Krankheiten: So schlecht heilt Dr. Google
Heute in TechTäglich: Dr. Google ist keine Alternative zum Arzt oder Apotheker. Die medizinischen Ratschläge aus dem Internet, von Hämorrhoiden bis zu Zahnschmerzen, können sogar lebensgefährlich sein.
Krankheiten: So schlecht heilt Dr. Google
Wer krank ist, sollte seinen Arzt oder Apotheker fragen – aber garantiert nicht Dr. Google. Denn die beliebte Online-Suche nach Symptomen und Behandlungsmethoden liefert allzu oft Ergebnisse, die der Gesundheit eher schaden als nutzen. Das hat eine Studie (PDF) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der russischen Uni Jekaterinburg nun erneut bestätigt. Wie der Standard und Heise berichten, haben die Forscher 1,2 Millionen Anfragen bei Google und bei der russischen Suchmaschine Yandex analysiert. Demnach liefert Google in 30 Prozent der Fälle Tipps, die wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen. Bei Yandex sind es sogar 44 Prozent.
Ratschläge können tödlich sein
Die problematischen Angaben zogen sich dabei durch alle medizinischen Bereiche. Bei Yandex erfuhren Hilfesuchende nicht, dass Blutegel zwar zur Linderung der Symptome von Hämorrhoiden geeignet sind – aber nicht zu deren Heilung. Und beim Tipp, Knoblauch gegen Zahnschmerzen einzusetzen, fehlte der Warnhinweis, dass dies zu einer chemischen Verbrennung des Zahnfleischs führen kann. Auch andere Tipps aus dem Netz erweisen sich als regelrecht gesundheitsgefährdend. Dass grüner Tee, in großen Mengen getrunken, toxisch wirken kann, oder dass Ingwer bei der gleichzeitigen Einnahme oraler Gerinnungshemmer potentiell tödlich sein kann – das erfahren Patienten hoffentlich von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin, aber viel zu selten von Dr. Google. Die Wissenschaftler fordern von den Suchmaschinen nun bessere und deutlichere Warnhinweise.
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