Schritt mit Folgen:
Facebook will Daten zur Geräte-ID sperren
Facebook will in Zukunft für Werbungtreibende hoch relevante Informationen auf "Geräteebene" blockieren. Grund für den Schritt sind unter anderem strengere Datenschutzvorschriften in vielen Ländern.
Ein Sprecher von Facebook Deutschland bestätigt auf W&V-Anfrage einen entsprechenden Bericht des US-Fachdienstes AdAge: Demnach betrifft die geplante Änderung (eine "Aktualisierung des Datenschutzes") auch alle Marketing Partner hierzulande.
In Zukunft sind hoch relevante Informationen auf "Geräteebene" für Werbungtreibende nicht mehr zugänglich, die es ihnen bislang erlaubten, ihre Kampagnen an einzelne Geräte zu binden. Jahrelang wurden diese Daten von Facebook über ein Marketing Partner Programm zur Verfügung gestellt, ohne dabei die Geräte-IDs direkt weiterzugeben. Diese Daten gaben unter anderem Aufschluss darüber, wer auf bestimmte Anzeigen oder andere Kampagnen geklickt hat.
Dem Bericht zufolge hat Facebook nun im Januar die Nutzungsbedingungen für sein "Advanced Mobile Measurement"-Programm geändert.
Facebook sah sich offenbar zu dem Schritt gezwungen
Laut Adage bestand in der früheren Version trotz aller Sicherheitsvorkehrungen das Risiko eines Datenmissbrauchs. Der US-Titel bezieht sich auf Angaben eines Managers einer Facebook-Marketing-Partnerfirma. Zu den Partnern von Facebook für die Messung der Daten gehören Firmen wie Adjust, AppsFlyer, Singular, Branch und zahlreiche andere Attribution-Spezialisten.
Für Tobias Henning, den Geschäftsführer von Oddity Jungle, kommt die Änderung wenig überraschend: "Besonders die großen Netzwerke und bekannten Vermarkter stellen sich auf die verschärfte Situation beim Tracking und Datenschutz ein: Zum einen, um den mit einem Verstoß verbundenen empfindlichen Strafen zu entgehen und zum anderen, um wieder stärker die Kontrolle über die eigenen Nutzerdaten und deren Weiterverarbeitung zu bekommen." Denn durch die Weitergabe der Geräte-ID durch Facebook könnten findige Advertiser ihr Targeting über die Grenzen von Facebook hinaus erweitern. Und das führe nicht nur zu unerwünschtem Targeting, sondern auch dazu, dass Werbegelder außerhalb der Plattform investiert würden. (am/mw)