Microsoft-Tochter:
Corona zwingt Linkedin zu Entlassungen
In einem langen Blogpost erläutert Linkedin-CEO Ryan Roslansky, warum weltweit 960 Mitarbeiter gehen müssen. Schuld daran ist der Einstellungsstopp vieler Firmen, so dass Recruiting-Tools weniger gefragt sind.
Am mangelnden Mitglieder-Engagement lag es nicht, dass sich Linkedin nun von 960 Mitarbeitern, das sind sechs Prozent der Belegschaft, trennen muss. Das ging Corona-bedingt nach oben. Auch die E-Learning- und Onlinekonferenz-Angebote können sich nicht über zu wenig Zuspruch beklagen.
Doch es hapert an anderer Stelle, so CEO Ryan Roslansky im Corporate-Blog von Linkedin. Die Unternehmen stellen kaum neue Mitarbeiter ein, daher kann Linkedin mit seinen Recruiting-Angeboten kein Geld mehr verdienen. Gekürzt wird daher in den Bereichen Global Sales und Talent Solutions.
Ob Deutschland auch betroffen ist, lässt Linkedin offen. Im Blogpost spricht Roslansky vor allem über die USA, aber auch den Asien-Pazfik-Raum sowie einige europäische Länder (Frankreich, Spanien, Italien).
Roslansky räumt mit der bisherigen Trennung in Linkedin Marketing Solutions (für Werbungtreibende und ihre Kampagnenplanung) und Linkedin Talent Solutions (für Firmen und ihre Recruiting-Bedürfnisse) auf. In Zukunft soll es keine Doppelstrukturen mehr geben, was Technik, Plattformen und Tools angeht. Stattdessen sollen Kunden "holistisch" betreut werden.
Außerdem strebt Roslansky mehr Kundenkontakt via Online an - statt klassischer Vertriebler. Das komme vor allem kleinen und mittleren Unternehmen zugute, ist der CEO überzeugt.
Für diejenigen, die ihren Job verlieren, sieht Linkedin verschiedene Hilfen vor, etwa Coaching oder zwölf Monate Beiträge zur Krankenversicherung (USA). Weitere Entlassungen schließt Roslansky aus. Er hofft, Linkedin gehe stärker und resilienter aus der Krise.
Weltweit kommt Linkedin, das 2016 von Microsoft übernommen wurde, auf 690 Millionen User. Auch wenn die Einnahmen im ersten Quartal um mehr als 20 Prozent stiegen, meldete Microsoft einen Rückgang der Werbeerlöse - und rechnet auch im zweiten Quartal mit stagnierenden Zahlen, so das Wall Street Journal.