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Apple: Die sieben Überraschungen der Watch 7
Seit Freitag ist die Apple Watch Series 7 im Handel. W&V hat die Smart Watch über das Wochenende getestet. Die Neuerungen gegenüber der Series 6 sind zwar überschaubar. Trotzdem gibt es Überraschungen.
Apple: Die sieben Überraschungen der Watch 7
Seit Freitag ist die Apple Watch Series 7 im Handel. W&V hat die überarbeitete Smartuhr übers Wochenende getestet, und kommt zu einem ähnlichen Fazit wie viele internationale Magazine: Wer bereits eine Watch 6 aus dem Vorjahr nutzt, hat wenig Gründe, schon wieder die Kreditkarte zu zücken. Für Besitzer älterer Apple-Uhren lohnt sich das Upgrade dagegen. Denn vor allem der Fortschritt gegenüber der Series 2 und 3 ist enorm. Und abgesehen von den überschaubaren Neuerungen gegenüber der Series 6 bleibt die neue Apple Watch die wohl beste Smartuhr auf dem Markt – dank ihrer ausgefeilten und messgenauen Fitness- und Gesundheitsfunktionen. The Verge vergibt nicht umsonst 8,5 von 10 Punkten und urteilt: "Für Android-Nutzer gibt es nichts Vergleichbares." Das sind die sieben Überraschungen, die uns bei der Watch 7 aufgefallen sind.
Größe: Das Display der Watch 7 ist 20 Prozent größer als beim Vorgänger. Das merkt man vor allem bei den beiden neuen Zifferblättern, die bis in die Ecken reichen. Auch seine eigenen Apps hat Apple angepasst, so zeigen die Nachrichten mehr Inhalt an. Gegenüber der Watch 6 ist der Fortschritt nett, aber nicht spektakulär. Im Vergleich zu den Modellen bis einschließlich Series 3 (2017) bietet die neue Uhr dagegen sogar 50 Prozent mehr Displayfläche. Mit 41 und 45 Millimetern im Vergleich zu damals 38 und 42 Millimetern bringt das einen enormen Zuwachs und ein ganz anderes Watch-Gefühl. Vor allem für die Besitzer dieser älteren Modelle lohnt sich die Watch 7.
Laden: Die Batterie-Laufzeit bleibt laut Apple unverändert bei 18 Stunden. Im W&V-Test war tatsächlich kein Unterschied zur Watch 6 zu spüren. Wer die Uhr intensiv nutzt und viel unterwegs ist, hält den GPS-Chip auf Trab – und kann weiterhin Probleme haben, mit einer Ladung durch den Tag zu kommen. Das bleibt weiterhin die größte Schwäche. Immerhin lädt die Watch 7 jetzt ein Drittel schneller als bisher, das spürt man tatsächlich. Von 0 auf 80 Prozent geht es in 45 Minuten. Ein Netzteil ist allerdings nicht in der Schachtel. Zum Schnellladen braucht der Nutzer ein eigenes USB-C-Netzteil mit mindestens 5 Watt.
Gesundheit: Hier bietet die Watch 7 keine Neuerungen. Es bleibt bei den Sensoren für Puls, EKG und die Sauerstoffsättigung im Blut. Wichtig dabei: Das EKG ist medizinisch zertifiziert und damit enorm genau. Die Sauerstoffsättigung gilt dagegen als "Lifestyle"-Funktion – und dient nur zur groben Orientierung, ob ein Gesundheitsproblem vorliegen könnte. Eine Sturzerkennung für Radfahrer auf allen Modellen ab der Watch 4 will Apple demnächst mit einem Update nachreichen. Uns gefällt, dass beim Joggen und Radfahren jetzt die Zeitnehmung automatisch anhält, wenn man eine Pause macht oder an einer roten Ampel steht. Das muss in den Trainings-Einstellungen aktiviert werden, ist mit watchOS 8 aber auch für ältere Modelle verfügbar.
Tastatur: Durch den größeren Platz auf der Watch 7 ist erstmals eine "echte" Tastatur verfügbar – vorerst allerdings nur im englischen QUERTY-Modus und nicht auf Deutsch. Künstliche Intelligenz soll beim Swipen über die winzigen Buchstaben "erahnen", was der Nutzer schreiben will. Das hat in unserem Test recht gut funktioniert. Wir bleiben allerdings lieber bei der zuverlässigen Spracheingabe mit Siri. Wegen der Watch-Tastatur droht übrigens Ärger. Weil Apple die ganz ähnliche App FlickType aus dem Store verbannt hat, kündigt deren Entwickler Kosta Eleftheriou eine Klage an.
Armbänder: Große Erleichterung bei fleißigen Sammlern von Watch-Armbändern (wie uns). Obwohl das Gehäuse der Watch 7 rund drei Millimeter größer ist als beim Urmodell, passen weiterhin alle bisher verwendeten Armbänder. Das bedeutet: Für die kleineren Modelle mit 38, 40 und 41 Millimeter sind die Bänder nach wie vor ebenso austauschbar wie bei den größeren Varianten mit 42, 44 und 45 Millimetern.
Preise: Sie haben gegenüber der Watch 6 nicht zugelegt und beginnen weiterhin bei 429 Euro für ein Alu-Modell in 41 Millimeter und ohne Mobilfunk. 45 Millimeter kosten bei dieser Variante 459 Euro, und mit zusätzlich LTE 559 Euro. 5G gibt es für die Watch weiterhin nicht. Weil die Uhr jederzeit mit dem iPhone gekoppelt ist, dürften die meisten Nutzer den Standalone-Mobilfunk ohne Handy aber nicht brauchen. Wer’s luxuriöser mag, kann maximal 1.859 Euro für das Hermès-Modell Gourmette Double Tour ausgeben.
Lieferzeit: Wer zu Weihnachten eine Watch 7 will, muss sich beeilen. Das Lieferdatum für ein Standardmodell in Alu ohne LTE mit Sportband liegt jetzt schon bei 25. November bis 2. Dezember – die Chipkrise lässt grüßen. Gute Alternative ist das kaum schlechtere und sofort lieferbare Einstiegsmodell Watch SE ab 299 Euro. Die nach wie vor verfügbare Watch 3 ab 219 Euro ist dagegen veraltet und ihr Geld kaum mehr wert. Lieber 80 Euro mehr für die SE ausgeben!
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 18. Oktober 2021: