TechTäglich:
App-Store-Abzocke bei Kult-Spiel Wordle
Immer mehr Klone des kleinen Kult-Spiels "Wordle", das seit Tagen auf Twitter trendet, überschwemmen den App Store. Abgezockt wird mit teuren Abos. Auch eine weitere nutzlose, aber teure App sorgt für Ärger.
Das neue webbasierte Kultspiel Wordle haben wir bei W&V bereits vorgestellt. Fünf Geheimnisse sollten Sie kennen, bevor Sie in den Hype einsteigen.
Und Sie sollten aufpassen, dass Sie beim Spielen nicht auf Betrüger hereinfallen. Kriminelle haben aus dem Spiel nämlich kurzerhand Abzock-Apps entwickelt.
Wordle-Klone tauchen in den letzten Tagen vermehrt im App Store auf. Sie gaukeln vor, sie seien das originale Wordle und locken mit Spielespaß. Dahinter verstecken sich dann aber Abzock-Abos.
Jüngst fanden sich Klone, die 30 US-Dollar pro Jahr für die Nutzung verlangten. Zum Vergleich: Das tatsächlich web-basierte Game ist komplett gratis und werbefrei. Erst nach Berichten von US-Blogs hat Apple reagiert und in einem ersten Schritt alle mutmaßlichen Klone entfernt. Die Befürchtung: Täglich kommen wieder neue hinzu, von denen sich wieder einige vorbei an Apples Kontrolleuren in den App Store schmuggeln könnten.
Abzock-Klone im App Store ein Einzelfall? Mitnichten! Der Entwickler Kosta Eleftheriou hat auf Twitter eine ähnliche Story geteilt. In der Kritik steht dabei die Musik-App AmpMe, die den Sound eines iPhones oder iPads lauter machen soll. Sie gibt sich als seriöse App aus und hat auch viele positive Reviews. Diese Bewertungen sind aber offenbar gekauft und die Entwickler Betrüger: Um alle Features freizuschalten, müssen User ein Abo für 10 US-Dollar pro Woche abschließen. Das sind im Jahr knapp 500 US-Dollar, was mehr als 400 Euro entspricht.
Kalkulationen von Eleftheriou auf Basis von AppFigures-Statistiken dokumentieren, dass AmpMe seit 2018 13 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht hat – denn die Abos sind extrem schwierig zu kündigen. Apple hat bislang nicht eingegriffen.
Im Gegenteil: Apple bewarb die App in den USA regelmäßig. Eleftheriou spekuliert, dass Apple bei einem derart großen Umsatz wenig Interesse daran haben könnte, die Anwendung zu entfernen…
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 13. Januar 2022: