Pro Quote: Initiative pocht auf mehr Frauen bei den Medien-Chefs
Frauen in Führungspositionen sind immer rar, besonders in der Medien-Branche. Diesem Umstand will nun die Initiative Pro Quote abhelfen. 350 Journalistinnen haben einen Aufruf gestaltet, in dem sie fordern, die Missstände zu beseitigen: In fünf Jahren sollten 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein.
Frauen in Führungspositionen sind immer rar, besonders auch in der Medien-Branche. Diesem Umstand will nun die Initiative Pro Quote abhelfen. 350 Journalistinnen haben einen Aufruf gestaltet, in dem sie fordern, die Missstände zu beseitigen: In fünf Jahren sollten 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein. Dies fordern prominente Journalistinnen wie Antonia Rados (RTL-Reporterin), Frauke Ludowig (Moderatorin), Lisa Ortgies (WDR-Moderatorin), Dorothee Röhrig ("Emotion"-Chefredakteurin), Sabine Christiansen (Moderatorin), Professorin Miriam Meckel, u.a.
Bislang seien nur zwei Prozent der Chefredakteure bei rund 360 deutschen Tages- und Wochenzeitungen weiblich. Nur drei von 13 Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien Frauen, heißt es in dem Aufruf, der auch auf der Website pro-quote.de veröffentlicht wurde, wo auch Unterschriften für das Vorhaben eingesammelt werden. Ein entsprechendes anmahnendes Schreiben ging am Wochenende an die Chefredaktionen.
Auch RBB-Intendantin Dagmar Reim gehört zu den Unterstützern. Im dpa-Interview sagte sie: "Ich war Jahrzehnte gegen eine Quote. Aber inzwischen denke ich, dass sich ohne Quote in großem Stil nichts ändern wird. Beim RBB geht es ohne, aber gesamtgesellschaftlich werden wir es nicht ohne Vorgaben schaffen, das zeigt die schleppende Entwicklung in den Dax-Unternehmen."
Auf einer Seite "Reaktionen" können die Chefredakteure gleich ihre Antwort posten. Bis zum Montagmorgen haben sich bislang drei Chefs zu einer Antwort herabgelassen: Peter-Matthias Gaede von "Geo" rechnet vor, dass man bereits eine Frauenquote von 80 Prozent habe. Stefan Plöchinger, Chef bei Sueddeutsche.de, stößt ebenfalls ins gleiche Horn: Man habe dioe 30 Proeznt überschritten, ohne eine Quote gebraucht zu haben. Diversität sei ein wichtiges Gut progressiver Redaktionen, so Plöchinger: "Schon aus wirtschaftlichen Gründen, weil wir uns sonst vom Leben unserer Leser abkoppeln. Das ist leider bunter, als es die meisten deutschen Redaktionen sind."