Scholz & Friends platziert #HelmerettenLeben:
Warum Rankin bei GNTM Fahrradhelme fotografierte
Topmodel-Kandidatinnen mit Fahrradhelm? Hinter der ungewöhnlichen Fotoshooting-Premiere bei "Germany's Next Topmodel" steckt Scholz & Friends für "Runter vom Gas". Eine Aktion, die auch aneckt
Premiere bei "Germany’s next Topmodel – by Heidi Klum": Eine Präventionskampagne oder ein Thema wie Verkehrssicherheit waren bisher noch nie Teil der ProSieben-Castingshow. Als erste Kampagne dieser Art wurde in diesem Jahr "Runter vom Gas" redaktionell in die Sendung eingebunden.
Und so entpuppte sich in der siebten Folge vom 21. März das Fotoshooting mit dem Starfotografen Rankin als verstecktes Casting für die neue Fahrradhelm-Aktion "Looks like shit. But saves my life." von "Runter vom Gas".
Die 18-jährige Studentin Alicija konnte sich bei GNTM am Donnerstag beim Shooting gegen ihre Mitstreiterinnen durchsetzen und wurde zu einem der Gesichter der Verkehrssicherheitsaktion. "Die neuen Motive für die Fahrradhelm-Aktion zeigen junge Frauen und Männer in typischen Modelposen. Nur tragen sie überraschenderweise alle einen Fahrradhelm, der im Kontrast zum Gesamtbild steht und irritiert", heißt es dazu von Scholz & Friends – Kreativagentur, die hinter dem Projekt #HelmerettenLeben steckt.
Das Ergebnis: überraschende Plakatmotive des britischen Fotografen Rankin, die gerade 17- bis 30-Jährige zum Tragen eines Fahrradhelms bringen sollen. Die Aktionsmotive von Alicija und weiteren Models werden – mit Unterstützung des Außenwerbers Wall – ab der kommenden Woche in deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln und München als City-Light-Poster an Straßen und Fahrradwegen zu sehen sein.
Nur acht Prozent dieser jungen Zielgruppe tragen nach Agenturangaben einen Fahrradhelm – "zu den Vorbehalten zählen u.a. ästhetische Gründe". Das soll die Kooperation mit GNTM ändern; Scholz & Friends will über das Werbeengament zur Primetime für die Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" junge Erwachsene sensibilisieren.
Für Lars Cords, Partner und Chief Content Officer von Scholz & Friends, war es die entscheidende Herausforderung, "mit der Botschaft 'Deine Eitelkeit darf nicht wichtiger sein als Dein Leben' zu jungen Frauen durchzudringen". Sie seien laut Statistik am schwersten davon zu überzeugen, einen Fahrradhelm zu tragen. Und: "'Germany’s next Topmodel' ist das ideale Umfeld, sie zu erreichen, und der Botschaft mit Unterstützung einer echten Fashion- und Style-Instanz nochmal Nachdruck zu verleihen. Es war ein Glücksfall, dass wir die Modelshow für dieses wichtige Thema begeistern konnten." Scholz & Friends betreut die Verkehrssicherheitskampagne seit 2016.
Begleitend zur Plakataktion ruft "Runter vom Gas" unter runtervomgas.de/Fahrradhelm und in sozialen Netzwerken außerdem unter dem Hashtag #HelmerettenLeben dazu auf, ein selbstbewusstes Foto mit einem Fahrradhelm zu posten. Unter allen Teilnehmern werden zehn von Rankin und Alicija signierte Fahrradhelme sowie Aktionskalender verlost.
Warum #helmerettenleben aneckt
Die Aktion bekommt zwar viel Aufmerksamkeit - aber nicht nur Zustimmung. Kritik kommt aus dem Netz und aus der Politik, wo sich User und Koalitionspartner SPD über die Kampagne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) aufregen. Die Kombi aus Kopfschutz und Models in Dessous stößt auf Unverständnis.
Die Umsetzung der Werbewelle sei "peinlich, altbacken und sexistisch", urteilt etwa Katja Mast gegenüber der Passauer Neuen Presse. Halbnackte Frauen und Männer sollten nicht mit Steuergeldern auf Plakate gebannt werden, findet die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.
Das Ministerium als Auftraggeber hat inzwischen auf die Kritik reagiert und das Werk via Twitter verteidigt: