Urheberrechte:
Warner stoppt Trumps Wahlwerbung
Das Filmstudio Warner Bros. hat rechtliche Schritte gegen Donald Trump eingeleitet: Er verwendete Musik aus dem Film "Batman" für ein Wahlkampfvideo.
Das US-Filmstudio Warner Bros. hat Berichten zufolge rechtliche Schritte gegen US-Präsident Donald Trump eingeleitet, weil dieser Batman-Musik für ein auf Twitter verbreitetes Wahlkampfvideo genutzt haben soll. "Die Nutzung der Warner-Bros-Filmmusik aus 'The Dark Knight Rises' in dem Wahlkampfvideo war nicht autorisiert", sagte ein Sprecher des Studios in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien. "Wir nutzen die angemessenen rechtlichen Wege, um es entfernen zu lassen."
Trump habe das Video für den Wahlkampf 2020 mit der Filmmusik zu "The Dark Knight Rises" (2012) über sein Twitter-Konto verbreitet, berichteten US-Medien. Dort war kurze Zeit später unter Trumps Slogan "Make America Great Again!" ("Macht Amerika wieder groß!") nur noch ein grauer Kasten zu sehen - darunter der Hinweis, dass das Medium auf Anfrage des Urheberrechtsbesitzers gesperrt worden sei.
Bis dahin hatte der Film bereits mehr als 2,3 Millionen Abrufe. Das Video wurde von Matey Productions auf Youtube platziert und unter anderem auch auf der Plattform Reddit verbreitet (vom Unterstützer-Account r/The_Donald). Auch hier ist es nicht mehr abrufbar. Hinter Matey Productions, einem Kanal, der sich als Unterstützer von Donald Trump und der Partei der Republikaner bezeichnet, steckt laut Kontakt ein "Kevin Jarand", der unter diesem Namen aber keine Plattformen betreibt.
Den Berichten zufolge wurde in dem Video der Song "Why Do We Fall?" des deutschen Komponisten Hans Zimmer verwendet. Zudem nutzte der Clip demnach auch die für den Warner-Filmtitel verwendete Schrift für seine begleitende Nachricht an mutmaßliche Trump-Gegner: "Erst ignorieren sie dich. Dann lachen sie über dich. Dann nennen sie dich einen Rassisten. Donald J. Trump. Ihre Wahl. Hat es ihnen allen gezeigt. Trump: Der Große Sieg. 2020."
Dazu zeigte das Video Bilder von Kontrahenten wie Barack Obama und Hillary Clinton sowie aus Trumps erster Amtszeit, etwa seine Treffen mit Kim Jong Un und Jair Bolsonaro oder den Abschluss der Ermittlungen von Robert Mueller zur Russland-Affäre.
Im kommenden Jahr steht in den USA die nächste Präsidentenwahl an. Donald Trump hatte schon in früheren Wahlkämpfen Motive aus Popkultur und Film aufgegfriffen, beispielsweise ein Poster im "Game of Thrones"-Look im November 2018. HBO hatte damals erklärt, man ziehe es vor, nicht für politische Zwecke eingespannt zu werden. (sh/dpa)