
Studie:
Videostreaming überflügelt Kino-Einspielergebnisse
Was in den USA bereits vergangenes Jahr der Fall war, gilt von 2019 an weltweit. Killt Videostreaming das Kino? Nein, sagen die Marktforscher von Ampere Analysis.
Die weltweiten Einnahmen aus Videostreaming-Abonnements in Höhe von 46 Milliarden Dollar werden 2019 erstmals die Einspielergebnisse der Kinos überflügeln, die nächstes Jahr bei knapp unter 40 Milliarden Dollar liegen werden. Dies besagt eine aktuelle Studie des Londoner Marktforschers Ampere Analysis.
Hauptfaktor bei dieser Entwicklung: Die Abschwächung bei den Kino-Einspielergebnissen vor allem in Nordamerika und Westeuropa bei gleichzeitigem starken Wachstum der Anzahl der Videostreaming-Abonnements weltweit.
In den USA hatten die Videostreaming-Umsätze die an den Kinokassen bereits im vergangenen Jahr übertroffen, in Großbritannien dürfte dies noch bis Ende dieses Jahres der Fall sein und in China im kommenden Jahr.
Laut Ampere Analysis liegt der durchschnittliche Preis für ein Kino-Ticket in neun der für die Studie untersuchten 15 Märkte über der Monatsgebühr für einen Videostreamingdienst, so beispielsweise in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den USA und Japan.
Wenig Kinobesucher in Japan und Deutschland
Die geringste Zahl an Kinobesuchern registrierten die Ampere-Forscher in den zwei Ländern mit den höchsten Kino-Eintrittspreisen – in Japan, wo ein Kino-Ticket etwa das Doppelte einer Videostreaming-Monatsgebühr kostet, und in Deutschland, wo das Kino-Ticket etwa 50 Prozent teurer ist als eine Videostreaming-Monatsgebühr.
Killt Videostreaming also das Kino? Die Ampere-Forscher verneinen dies, denn Abonnenten von Videostreaming-Angeboten gehen deutlich häufiger als Nicht-Abonnenten ins Kino.