UK-Zeitschriftenmarkt:
"Time Out" und "Stylist" stoppen Print-Ausgaben
Weil die Zahl der Berufspendler drastisch zurückgeht, stellen jetzt auch die beiden Londoner Gratismagazine ihre Print-Ausgaben ein. Die beiden Titel erscheinen bis auf Weiteres in einer Digital-only-Version.
Nachdem vor wenigen Tagen die Londoner Gratiszeitung City AM die vorübergehende Einstellung der Print-Ausgabe angekündigt hatte (W&V Online berichtete), folgen jetzt die Gratismagazine Time Out und Stylist. Beide Titel erscheinen allerdings weiter in einer Online-only-Version.
Schon in der vergangenen Woche hatte Time Out das Logo in "Time In" geändert und den Schwerpunkt der Berichterstattung auf Events gerichtet, die per Videostreaming von zu Hause aus verfolgt werden können. Wie beispielsweise das Theaterstück "I and You" mit "Game of Thrones"-Star Maisie Williams, das derzeit über den Instagram-Account des Londoner Hampstead Theatre kostenlos angeschaut werden kann.
Die Time Out Group hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen aufgrund der Coronakrise eine "Abschwächung" bei den Anzeigenerlösen hinnehmen müssen, zudem musste das Unternehmen seine sechs Lebensmittelmärkte in Lissabon und den Vereinigten Staaten schließen.
Die Lifestyle-Zeitschrift produziert Content für 328 Städte in 58 Ländern. In Großbritannien lag die Print-Auflage zuletzt bei etwas über 300.000 Exemplaren, Distributionsorte sind U-Bahn-Stationen, Hotels und Einzelhandelsgeschäfte. Das jetzt produzierte Digitalmagazin kann von sofort an über die Website des Verlags aufgerufen werden.
Das Frauenmagazin Stylist wird seine vorerst letzte Print-Ausgabe in dieser Woche herausbringen. Verteilt werden die insgesamt rund 400.000 Exemplare an U-Bahn-Stationen, in Hotels, Fitnesscentern und Shops in London, Manchester, Birmingham, Leeds, Newcastle und Glasgow. Das Digitalmagazin, das noch diese Woche gelauncht werden soll, kann künftig in der App des Lifestyle-Titels gelesen werden.