Nächste Evolutionsstufe 

Für Christopher Kaiser, COO Ströer Media Solutions, ist dieser Weg die logische Konsequenz aus der positiven Entwicklung im Bereich DOOH: "Außenwerbung lässt sich über die digitalen Screens heute deutlich flexibler und individueller ausspielen als in der Vergangenheit. Unsere Kunden können mittels Daten sehr kurzfristig ihre Kampagnen anpassen und optimieren. Die Anwendungsfälle reichen dabei von zielgruppenoptimierter Ausspielung mittels Bewegungsdaten, über Location- und Event-Targeting bis hin zu sehr kundenindividuellen Lösungen, die teilweise zusätzlich auch konvergent in Verknüpfung z.B. mit anderen digitalen Kanälen ausgestaltet werden können. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Die nächste Evolutionsstufe kommt mit der programmatischen Buchbarkeit von DOOH. Damit ist DOOH vollständig in der Online-Logik angekommen – dieser Schritt ist ein Paradigmenwechsel für die gesamte Branche! Dank dieser technologischen Möglichkeiten sind wir in der Lage, unseren Kunden die hohe Reichweite der Außenwerbung und die gezielte Aussteuerbarkeit der Digitalwerbung kombiniert anzubieten."

Außenwerbung werde dadurch auch für werbungtreibende Kunden relevant, denen OOH bislang zu unflexibel war – sie könnten  mit der programmatischen Buchbarkeit von DOOH schneller und individueller agieren als jemals zuvor und ihre Kampagnen sehr flexibel anpassen und kontinuierlich optimieren. 

Trotz programmatischer Buchbarkeit und Targetingmöglichkeiten bis hin zum einzelnen Screen bleibe Außenwerbung ein "One-to-many"-Medium, sagt Kaiser. Darin liege gerade einer der Vorteile der Gattung. Kaiser: "Wir generieren mit unserem Public-Video-Netz mit rund 5000 Displays in Deutschland eine Reichweite von etwa 38 Millionen Unique Usern und produzieren weit über 5 Milliarden Kontakte pro Monat."

Außenwerbung als struktureller Gewinner

Aus Sicht Kaisers stellt sich die Entwicklung so dar: "Die klassischen Mediengattungen verlieren durch die Fragmentierung zunehmend Reichweite. Mit klassischen Medien ist es somit immer schwieriger, den Konsumenten zu erreichen – und das wird auch in den aktuellen Marktzahlen deutlich. Weil die Konsumenten immer weniger Fernsehen und Print konsumieren, aber gleichzeitig immer digitaler und mobiler geworden sind, zählen Online und vor allem auch OOH zu den strukturellen Gewinnern der aktuellen Entwicklungen in der Mediabranche – OOH legt seit vielen Jahren stetig zu. Dank hoher Reichweite und starker Aufmerksamkeit, erreicht man mit OOH insbesondere junge, mobile Menschen. Rezipienten können Außenwerbung im Gegensatz zu anderen Medien nicht einfach wegzappen und Markenpräferenzen verankern sich implizit in den Köpfen der Verbraucher. Mit der Wirksamkeit der Außenwerbung und der flexiblen Buch- und Aussteuerbarkeit von Online, vereinen wir im DOOH die Vorteile beider Gattungen. Das ist der Grund, warum Kunden mit deutlich steigender Tendenz programmatisch buchbare OOH-Produkte wollen." 

Der Schritt einer umfassenden, programmatischen Buchbarkeit von DOOH sei ein Paradigmenwechsel für die gesamte Branche. Gleichzeitig ein relativ leicht umsetzbarer Schritt, glaubt der Ströer-COO: "Da wir nahezu alle großen und im Markt relevanten DSPs angeschlossen haben, sind vermutlich sämtliche Agenturen in der Lage DOOH programmatisch zu buchen. Es ist somit eigentlich sehr einfach z.B. bereits existierende Kampagnen auf DOOH zu verlängern, was auch im stark zunehmenden Maße getan wird."


Autor: Holger Schellkopf

Chefredakteur. Mitglied der W&V-Geschäftsleitung. Sozialisiert mit Print, konvertiert zu digital. Findet beides prima. Feste Überzeugung von @hschellk : Digital Journalism rocks! Versucht ansonsten, sich so oft wie möglich auf das Rennrad zu schwingen oder in die Laufschuhe zu steigen.