Blick ins Innovation-Lab:
So sucht Gruner + Jahr neue Ideen
Jede neue Idee kann das nächste Top-Geschäftsmodell sein: Bei Gruner + Jahr wird in den Innovationslaboren kräftig geforscht. Ein Werkstattbesuch.
In Kürze wird es gemütlich bei Gruner + Jahr – zumindest im Zeitschriftenregal: Am 21. Juni bringt der Verlag das Mindstyle-Magazin "Hygge" an den Kiosk. Das Heft ist von dem gleichnamigen dänischen Rezept für Glück inspiriert: Gemütlichkeit, Geborgenheit und ein geselliges Miteinander.
Der darauf folgende Magazinlaunch ist ebenfalls schon in Arbeit: Am 13. September kommt der Wohntitel "Ideat". Und das sind nicht die einzigen Projekte in Arbeit, so Chief Product Officer Stephan Schäfer gegenüber W&V: "Da draußen liegen noch ganz viele Ideen. Wir müssen sie nur aufheben."
Damit meint Schäfer nicht nur den Printbereich. Gerade auch im Digitalen hat sich bei G+J in den beiden letzten Jahren viel getan: Seit der Gründung von G+J Digital Ventures im September 2015 und dem offiziellen Start des Greenhouse, dem ersten eigenen Innovation-Lab, werden auch hier kräftig Ideen gesammelt. Eine der erfolgreichsten ist App-Marketingplattform AppLike, die im Januar 2016 an den Start ging. Das Angebot empfiehlt Android-Usern auf Basis ihres Nutzungsverhaltens passende Apps und belohnt deren Gebrauch wie eine Art mobiles Kundenbindungsprogramm mit Gutscheinen.
Die Suche nach neuen Ideen hört nie auf
AppLike ist derzeit das am stärksten wachsende Feld innerhalb von G+J Digital: Aktuell ist der Bereich - seit Februar dieses Jahres eine eigenständige GmbH - 15 Ländern aktiv; 85 Prozent des Umsatzes kommen bereits aus dem Ausland. Und das soll es noch nicht gewesen sein. Es wird kräftig weiter expandiert, so Chief Digital Officer Arne Wolter: "Unser nächstes größeres Ziel ist Japan." Dafür braucht es auch mehr Manpower – und so soll das Team bis zum Jahresende von derzeit 30 auf rund Mitarbeiter anwachsen.
Doch nicht nur bei AppLike geht es weiter. Geht es nach G+J-CEO Julia Jäkel und Stephan Schäfer, wird der Innovations-Prozess überall im Haus weiter am Laufen gehalten. "Es kann nie genug Ideen geben. Es geht immer weiter," sagt Schäfer gegenüber W&V beim Werkstattbesuch in Hamburg. Daher widmet sich der Konzern neben dem Digitalbusiness auch weiter dem Ausbau von Print. Denn: "Alle, die sagen, sie wüssten, wo in zehn Jahren das Geschäft ist, bluffen."