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"Prinz" gibt es bald nur noch digital
Die Gerüchte über die Zukunft des "Prinz" verdichten sich: Offenbar erscheint bald die letzte Ausgabe des Stadtmagazins, hat W&V vorab aus Verlagskreisen erfahren.
Im Hamburger Poßmoorweg 50 hat der Jahreszeitenverlag (Jalag) alle Redakteure aus allen Außenredaktionen und der Hamburger Zentralredaktion des "Prinz" zusammen getrommelt: Es geht um die Zukunft des Szene-Blattes. Nun ist es offiziell: Das Magazin wird eingestellt. Im Dezember die letzte Ausgabe des Blattes. Zukünftig gibt es Prinz nur noch im Netz. Nur noch der gut laufende "Prinz Top Guide" wird weiterhin in Print erscheinen. Zuerst wurden am Dienstagvormittag die Betriebsräte informiert. Danach sollten die Redakteure in Kenntnis gesetzt werden. Jalag-Geschäftsführer Peter Rensmann: "Der Medienwandel verändert den Markt der City-Listings-Magazine fundamental. Darauf reagieren wir: An die Stelle des Monatsmagazins tritt eine nochmals attraktiv erweiterte Onlineausgabe. Das ist eine 'Prinz'-spezifische Marktveränderung." Verlagsleiter Michael Silvio Kusche betont, dass sich die Zielgruppe des "Prinz" immer mehr im Netz informiere. Das erfordere "entsprechende kreative digitale Angebote". Mit den Mitarbeitern sollen in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat "Lösungen gefunden" werden.
Immer mal wieder war die Rede davon, dass einzelne "Prinz"-Städte nicht profitabel seien und andere Städte quasi die Negativ-Bilanz ausbügeln mussten. Wie W&V aus internen Quellen erfahren hat, geben die Redakteure vor allem der neuen Richtung von Chefredakteur Jörg Schumacher die Schuld. Die Schwenks beim Format und Preis hätten die Käufer irgendwann nicht mehr mitgemacht und hätten das Blatt in die roten Zahlen gerissen. Erst im September hatte der Jalag ein Magazin für Magdeburg auf den Markt gebracht.