Start in der Schweiz

Judith Wittwer war 2007/2008 Deutschland-Korrespondentin des Tages-Anzeiger. Sie begann ihre journalistische Karriere nach dem Master der Internationalen Beziehungen an der Universität St. Gallen 2002 beim Tages-Anzeiger. Dort arbeitete sie zuerst als Wirtschaftsredakteurin, war dann Korrespondentin in Frankfurt am Main und wechselte später ins Ressort Hintergrund und Analyse.

Von 2011 bis 2014 war sie als Wirtschaftsredakteurin für die Handelszeitung von Axel Springer tätig. 2014 kehrte Wittwer zurück zum Tages-Anzeiger, wo sie zunächst die Stabsstelle der Chefredaktion leitete und als Nachrichtenchefin arbeitete. 2016 wurde sie  Mitglied der Chefredaktion von Tages-Anzeiger und SonntagsZeitung, Anfang 2018 stieg sie dann zur Chefredakteurin des Tages-Anzeiger auf.

Wittwer hat den Tages-Anzeiger publizistisch weiterentwickelt, unter anderem durch die Einführung einer "Seite Drei" mit Reportagen und Recherchen sowie durch die Stärkung des Bereichs Meinung. Sie forcierte außerdem die digitale Transformation und diverse Kooperationen, darunter die seit 2017 laufende Zusammenarbeit mit der SZ.

"Geistige Heimat"

"Die Süddeutsche Zeitung ist für mich spätestens seit meiner Zeit als Korrespondentin in Deutschland eine geistige Heimat", so  Wittwer. Sie bringe das mit, "was sich Leserinnen und Leser auch in einer zunehmend digitalen Welt wünschen. Ich freue mich darauf, diese digitale Transformation gemeinsam mit Wolfgang Krach, Alexandra Föderl-Schmid und Ulrich Schäfer zu gestalten."

Wolfgang Krach gehört der SZ-Redaktion seit 2003 an. Bevor er 2007 erst zum stellvertretenden Chefredakteur und dann 2015 zum Chefredakteur berufen wurde, leitete er als Geschäftsführender Redakteur den Newsdesk. Zuvor arbeitete Krach in verschiedenen Funktionen beim Stern und beim Nachrichten-Magazin Der Spiegel. Dort war er zunächst stellvertretender Leiter des Berliner Büros, danach Leiter des Deutschland-Ressorts in der  Hamburger Zentrale. Er freue sich darauf, "künftig in einer vollintegrierten Chefredaktion arbeiten zu können, die sich für alle Erscheinungsformen der SZ – Print, Online und Digital – gleichermaßen verantwortlich fühlt. Das ist ein großer und wichtiger Schritt für die SZ, um den Wandel in unserer Medienwelt meistern zu können."

Die "SZ-DNA" bewahren

Die neue Chefredaktion trage dazu bei, dass die Süddeutsche Zeitung "ihre herausragende Stellung auf dem deutschsprachigen Markt behalten und die Veränderung hin zum digitalen Medienhaus vorantreiben" werde, sagt Johannes Friedmann, Vorsitzender des Herausgeberrates der SZ: "Die DNA der SZ ist hervorragender Journalismus, im Lokalen und Regionalen ebenso wie im Nationalen." Sie zeichne sich "durch investigative Recherchen, fundierte Analysen, pointierte Meinung, hintergründige Reportagen und ihren ironischen Erzählton" aus. Diesen Charakter werde die neue Chefredaktion "auch im digitalen Zeitalter bewahren und pflegen."

Die neue Chefredaktion soll ihre Aufgabe im Sommer übernehmen. Die Berufungen stehen unter dem Vorbehalt, dass ihnen das Gremium der Leitenden Redakteurinnen und Redakteure der SZ zustimmt, wie es das Redaktionsstatut der SZ vorsieht.


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.