Print-Krise:
In UK geht das Zeitungssterben weiter
Vergangenes Jahr sind netto 30 britische Lokalzeitungen vom Markt verschwunden. Seit 2015 wurden damit 86 Titel eingestellt.
Das Zeitungssterben in der britischen Lokalpresse geht weiter. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 40 Lokalzeitungen eingestellt, die meisten davon waren Wochentitel. Einige Blätter, wie etwa der 160 Jahre alte Oldham Evening Chronicle, sind als Print-Produkt vom Markt verschwunden, leben aber als Online-only-Titel weiter. Im Gegenzug wurden 10 Lokalzeitungen neu gelauncht, sodass der Nettoverlust bei 30 Titeln lag. Dies geht aus einer Übersicht des britischen Branchenmagazins Press Gazette hervor.
Damit hat sich die Zahl der eingestellten Lokalzeitungen seit 2005 auf 228 erhöht. Allein im Zeitraum von Anfang 2015 bis Ende 2017 wurden 86 Titel eingestellt. Trinity Mirror, der größte Lokalzeitungsverlag Großbritanniens, hat im vergangenen Jahr allein 12 Titel vom Markt genommen. In Nordirland wurden auf einem Schlag elf Lokalzeitungen eingestellt, als der familiengeführte Mutterverlag Observer Newspapers den Betrieb aufgab. Als Grund wurden die rapide sinkenden Anzeigen- und Vertriebserlöse angeführt.
Die verbliebenen 129 Lokal- und Regionalzeitungen von Trinity Mirror kommen auf eine durchschnittliche Gesamtauflage von knapp 1,6 Millionen Exemplare. Newsquest als Nummer zwei in diesem Markt gibt 118 Lokal- und Regionalzeitungen heraus mit einer Gesamtauflage von 1,34 Millionen Exemplaren. Alle anderen Lokal- und Regionalzeitungsverlage, darunter Johnston Press, Midlands News Association und Archant, geben zusammen 129 Titel heraus – so viel wie Trinity Mirror allein.