IP-Chef Matthias Dang:
"Facebook und Google sind dramatisch überwertet"
Attacke aus Köln: IP-Chef Matthias Dang fordert die Unternehmen auf, ihre Werbeinvestments in Google und Facebook stärker zu hinterfragen.
IP-Deutschland-Geschäftsführer Matthias Dang attackiert Google und Facebook. Werbekunden sollten ihre Investitionen in Werbung bei den großen US-Digitalkonzernen stärker hinterfragen, erklärt der Chef des Vermarkters der Mediengruppe RTL im Gespräch mit W&V. Google und Facebook seien "im Werbemarkt dramatisch überwertet", meint Dang. Denn Unternehmen würden die US-Multis nicht "mit dem gleichen Maß messen wie zum Beispiel das Fernsehen".
Vor allem Facebook kritisiert der IP-Deutschland-Chef scharf. "Wenn in Indonesien ein Mann sein Kind umbringt und das in einem Livestream auf Facebook zu sehen ist, braucht dieser Konzern 24 Stunden, um das Video vom Netz zu nehmen". Werbetreibende aber würden lediglich die Frage stellen, ob ihre Werbung in solchen Umfeldern gelaufen sei. Diese Frage greife aber zu kurz, meint Dang und wirft die Grundsatzfrage auf: "Warum stellt niemand die Frage, ob man überhaupt einen Konzern unterstützen soll, der so etwas zulässt" und "der überhaupt nicht die Mechanismen hat, Live-Übertragungen von Morden zu verhindern"?
Im TV-Geschäft sei so etwas auch an der Tagesordnung. "Es gibt immer noch Unternehmen die uns erklären: Ich möchte nicht nur in diesen Umfeldern nicht werben. Ich möchte überhaupt keinen Sender belegen, der so etwas zeigt". Dangs Appell an die Werbekunden: "endlich die Konsequenz, die sie uns gegenüber an den Tag legen, auch gegenüber Google und Facebook zu zeigen".
Wie sich die Mediengruppe RTL im Werbemarkt als gegenüber Google und Facebook behaupten will und was Dang über die Entwicklung bei Programmatic Advertising denkt, lesen Sie im großen Interview in der aktuellen Ausgabe von W&V.