Böhmermann-Affäre:
Erdogan geht gegen Döpfner in nächste Instanz
Der Rechtsstreit zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und Springer-Chef Mathias Döpfner geht weiter. Erdogan werde sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht Köln einlegen, kündigte sein Anwalt Ralf Höcker an.
Der Rechtsstreit zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Springer-Chef Mathias Döpfner geht weiter. Erdogan werde sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht Köln einlegen, kündigte sein Anwalt Ralf Höcker am Mittwoch an. Das Landgericht Köln hatte am Dienstag einen Antrag Erdogans auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen den Vorstandschef des Medienhauses Axel Springer zurückgewiesen. Döpfners Äußerungen seien durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, entschied das Gericht.
Döpfner hatte sich in einem offenen Brief mit dem in der Kritik stehenden Satiriker Jan Böhmermann solidarisch erklärt. Der Springer-Chef hält auch nach dem juristischen Angriff aus der Türkei an seiner Unterstützung für Böhmermann fest. "Selbstverständlich bereue ich nichts, um mit Edith Piaf zu sprechen, sondern ganz im Gegenteil stehe zu jedem Wort und jedem Komma", sagte Döpfner am Mittwoch.
Mit dem Brief wolle er sich für die Freiheit der Satire, der Presse und der Kunst stark machen. Die sei für einen Journalisten und einen Medienverantwortlichen eine Selbstverständlichkeit, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medienhauses Axel Springer ("Bild", "Die Welt") bei einer Telefonkonferenz. "Und jetzt freue ich mich über die erstinstanzliche Entscheidung und beobachte das weiter mit staatsbürgerlicher Neugier", fügte Döpfner hinzu. (W&V/dpa)