Modell Z+ bringt Umsatz:
Die Zeit wächst mit Paid Content
Die Zeit Verlagsgruppe legt beim Umsatz erneut zu – Grund dafür ist unter anderem das Paid-Content-Modell Z+, das 2017 eingeführt wurde.
Bei der Zeit im Hamburg hat man sich Zeit gelassen mit Paid Content - und lieber ein eigenes Modell namens Z+ entwickelt. Der Erfolg gibt dieser Strategie nun Recht: Die Verlagsgruppe hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 201 Millionen Euro gesteigert. Vor allem ein Plus bei den Vertriebserlösen habe dazu beigetragen, während der Anzeigenumsatz insgesamt stabil geblieben sei, teilt das Medienunternehmen am Donnerstag mit.
Überdurchschnittliches Wachstum gibt es sowohl beim Vertrieb als auch beim Anzeigenumsatz im Digital-Geschäft. Der Online-Werbeumsatz hat nach Verlagsangaben um 15 Prozent auf 18 Millionen Euro zugelegt, der Online-Vertriebsumsatz um 42 Prozent auf 7 Millionen Euro.
Grund dafür ist unter anderem das Paid-Content-Modell Z+, das der Verlag 2017 eingeführt hatte. Seither müssen Nutzer von Zeit Online für bestimmte Inhalte bezahlen Nicht zuletzt hat den Angaben zufolge die Digitalauflage deutlich zugelegt. Laut IVW gab es im Januar 80.430 Digital-Abonnements. Jeder Dritte davon sei durch das neue Bezahlmodell zum Abschluss eines Abos motiviert worden, heißt es jetzt.
Wie Z+ aufgebaut ist
Im Prinzip vergrößert Zeit Online seit rund einem Jahr das Angebot, indem bereits ab Mittwochabend alle Texte der neuen Ausgabe der gedruckten Zeit auch online zu finden sind. Einen Großteil dieser Texte können Nutzer lesen, indem sie sich kostenfrei registrieren. Sie haben dann erst einmal auf ein wöchentliches Kontingent von Artikeln Zugriff - bis sie eine Einladung für das digitale Abonnement der Zeit erhalten.
Ausgewählte Texte - wie etwa die Titelgeschichte der Zeit, das Dossier oder die Einstiege der Ressorts - sind nur für zahlende Digital-Abonnenten zugänglich. Die nur Login-pflichtigen Texte auf Zeit.de sind mit einem grauen Symbol "Z+", die Abo-pflichtigen mit einem roten "Z+" gekennzeichnet.
Im Prinzip verbindet das Konzept "Reader Revenue" Login-pflichtige Inhalte mit aus dem klassischen Paid-Content-Bereich bekannten Freemium- und Metered-Modellen. Das lange erwartete Bezahl-Hybridmodell beinhaltet keine Einzelverkäufe von Artikeln. Es stellt eine neuartige Mischung dar, die Leser mit mehr Inhalten lockt, allzuhohe Hürden aber gar nicht erst errichtet.
Für die Zeit ist 2017 ein weiteres Jahr des Wachstums – gegen den Trend in der Printbranche. 2016 hatte die Verlagsgruppe ihren Umsatz um sieben Prozent auf 195,4 Millionen gesteigert. Angaben zum Gewinn machte das Unternehmen nicht.
ps/dpa