Männer-Magazin:
Burda gibt den Playboy zum Jahresende auf
Der Männertitel lebt aber weiter: Verlagsleiterin Myriam Karsch und Chefredakteur Florian Boitin geben das Heft künftig in Eigenregie heraus.
Management-Buyout beim Playboy: Hubert Burda Media hat entschieden, seine Lizenz für den deutschen Playboy nicht weiter zu verlängern. Die letzte Ausgabe, die unter dem Dach von Burda erscheint, wird demnach die Dezember-Ausgabe dieses Jahres sein; sie kommt am 7. November an die Kioske.
Die hiesigen Leser müssen trotzdem nicht auf das Männermagazin verzichten: Das langjährige Playboy-Führungsduo, bestehend aus Verlagsleiterin Myriam Karsch und Chefredakteur Florian Boitin, wird danach die Lizenz für die Marke Playboy übernehmen und den Titel in einer eigenständigen GmbH weiterführen.
Boitin glaubt weiter an die Marke
Von der Entscheidung, die Lizenz nicht zu verlängern, sind insgesamt 21 Arbeitsplätze betroffen. Für die Mitarbeiter sollen "sozialverträgliche Lösungen" gefunden werden, wie Burda mitteilt. Darüber hinaus besteht für sie die Möglichkeit, sich auf die Stellen innerhalb der neu geschaffenen GmbH zu bewerben.
Playboy-Chefredakteur Florian Boitin glaubt weiter an die Marke, immerhin "eine der bekanntesten Medienmarken der Welt." Er und Myriam Karsch seien daher "mehr denn je davon überzeugt, dass die klar positionierte Lifestylemarke Playboy auch künftig eine führende Rolle in der deutschen Medienlandschaft spielen wird."
Das Männer-Segment hat Probleme
Ganz leicht wird das aber nicht. So hat die Printauflage in den letzten Jahren doch sehr gelitten: Wurden vor zehn Jahren (IVW I/2019) noch 252.442 Exemplare des Titels von Lizenzgeber Playboy Enterprises verkauft, so waren es im ersten Quartal diesen Jahres nur noch 108.563 Exemplare, weniger als die Hälfte.
Eine Entwicklung, die allerdings nicht nur den Playboy, sondern auch andere Männer-Lifestyle-Titel betrifft: Auch GQ und Men's Health verloren in der letzten Dekade zumindest bei den gedruckten Ausgaben jeweils knapp die Hälfte ihrer Käufer.
Der Playboy erscheint seit 1972 in einer deutschen Lizenzausgabe. Zuerst wurde das Heft hierzulande von der Bauer Media Group in München herausgegeben; 2003 jagte Burda dann dem Lizenzgeber in den USA die Rechte ab.