Ofcom-Studie:
Bei Kindern ist YouTube klare Nummer eins
In Großbritannien verbringen die 5- bis 15-Jährigen mehr Zeit online als vor dem Fernsehgerät. Am beliebtesten bei ihnen ist YouTube, gefolgt von Netflix.
Britische Kinder der Altersgruppe von 5 bis 15 Jahren verbringen inzwischen täglich knapp 20 Minuten mehr online als vor dem Fernsehgerät. Während die Onlinenutzung im vergangenen Jahr erstmals nicht weiter zugenommen hat, ging der Fernsehkonsum weiter zurück. So die jährliche Studie der britischen Medienkontrollbehörde Ofcom zum Medienverhalten von Kindern.
Danach verbrachten die 5- bis 15-Jährigen im vergangenen Jahr im Durchschnitt 2 Stunden und 11 Minuten pro Tag online – der gleiche Wert wie schon 2017. Der TV-Konsum ging dagegen um fast 8 Minuten auf 1 Stunde 52 Minuten zurück.
Bei der Onlinenutzung ist YouTube die klare Nummer eins: 80 Prozent der Kinder nutzen das Videoportal. Aber schon fast die Hälfte (49 Prozent) der 5- bis 15-Jährigen und ein knappes Drittel der 3- bis 4-Jährigen (32 Prozent) nutzen auch Videostreamingdienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Now TV.
Youtube ist täglicher Begleiter
Um mehr über die Motivation der Online- und TV-Nutzung zu erfahren, wurde für die Studie ein Panel mit 40 Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 16 Jahren gebildet, die ein Tagebuch über ihren Medienkonsum führten und zusätzlich in Interviews dazu befragt wurden.
Das Ergebnis: YouTube war bei der überwiegenden Mehrheit der Kinder am beliebtesten. Die meisten Kinder nutzen das Videoportal täglich. An zweiter Stelle folgt Netflix. Traditionelles Fernsehen erfolgt dagegen überwiegend gemeinsam mit den Eltern – oftmals während des Abendessens.
YouTube und Netflix sind laut der Studie bei den Kindern deshalb so beliebt, weil sie bei diesen Plattformen unmittelbar bestimmen können, was sie sich anschauen wollen. Außerdem gebe es eine scheinbar unendliche Menge an Content, der zudem genau ihre Interessen treffe.
"Vlogger" werden als Freunde wahrgenommen
Was YouTube anbelangt, so sind es vor allem drei Dinge, die diese Plattform für Kinder so faszinierend machen: Erstens finden sie dort Videos, die ihren Offline-Interessen entgegenkommen – beispielsweise zu den Bereichen Musik und Fußball.
Zweitens mögen sie es, Follower einzelner "Vlogger" und Teil von deren Community zu werden. Die Vlogger selbst dienen ihnen als Rollenmodell, und die Kinder fühlen sich als deren Freunde.
Drittens genießen viele Kinder sogenannte "Sensory Videos", die "angenehme Geräusche" beinhalten, etwa wenn Personen in Videos mit Schleim hantieren oder wenn Geschenke ausgepackt werden.