Umsatz und Gewinn für 2018:
Axel Springer wächst mit dem Digitalgeschäft
Mit Job- und Immobilienportalen macht Axel Springer ein gutes Geschäft. Das einstige Kerngeschäft Zeitungen ist indes rückläufig. Business Insider soll wachsen, CeleraOne wurde übernommen.
Axel Springer hat den Umsatz im vergangenen Jahr dank eines starken Digitalgeschäfts gesteigert. Die Erlöse legten demnach um rund 4 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.
Dabei trug im Grunde nur die Sparte Classified Media mit ihren Job- und Immobilienportalen mit einem Wachstum um rund 20 Prozent zum Umsatzanstieg bei. Das Geschäft der Nachrichtenmedien, zu der die Tageszeitungen Bild und Welt gehören, war leicht rückläufig.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte ebenfalls wie erwartet um 14 Prozent auf 737,9 Millionen Euro. Der um Zu- und Verkäufe bereinigte Gewinn stieg um 2,5 Prozent auf 335,7 Millionen Euro.
Döpfner will investieren
Springer-CEO Mathias Döpfner wirkt sehr zufrieden: "2018 haben wir alle Ziele erreicht und sie teilweise sogar übertroffen. Im Jahr 2019 wollen wir in Wachstum investieren, um eine langfristige Wertsteigerung zu sichern."
So hatte Springer im vergangenen Jahr Business Insider zu seiner "strategisch wichtigsten Marke" erklärt. Der Medienkonzern schafft derzeit die Voraussetzungen fürs Wachstum des Portals: Business Insider Deutschland wird künftig von einer eigenen Gesellschaft herausgegeben. Das Team zieht von Karlsruhe an den neuen Redaktionssitz Berlin um. Die Redaktion wird personell deutlich erweitert - unter der Leitung von Romanus Otte, 56, und Jakob Wais, 30. Sie verantworten als Executive Publishers Inhalte, die Produktentwicklung und die Geschäftsführung. Sabrina Hoffmann, 33, bleibt Chefredakteurin.
Bereits am Vortag verkündete Springer die Übernahme des Paid-Content-Dienstleiters CeleraOne, um die "IT-Kompetenz in einem strategischen Kernbereich" zu stärken. CeleraOne, gegründet 2012, ist Spezialist für die Echtzeitverarbeitung großer Datenvolumen und mit seinen Lösungen für Paid Content Technologie-Dienstleister für zahlreiche deutsche sowie schweizerische Verlage. Die Springer-Marken Welt und Bild arbeiten bereits seit dem Start der Bezahlangebote 2012 bzw. 2013 mit CeleraOne, dessen Unternehmensgründer Moritz Hilger und Tim Eggert dem Unternehmen langfristig verbunden bleiben und ihre Funktionen weiterhin ausüben.
Über alles gesehen gibt sich Springer für das laufende Jahr zurückhaltend: Der Medienkonzern rechnet mit einem Umsatzwachstum im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. Die Prognose für das bereinigte organische Ebitda liegt im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Vorbörslich kamen die Zahlen nicht gut an, der Aktienkurs fiel um mehr als 3 Prozent.
ps/dpa