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Große Veränderungen gibt es naturgemäß im Freizeitverhalten: Vor allem die Mediennutzung (+50 Prozent) steigt, aber auch Aufräumen (+42 Prozent) und die Kommunikation mit anderen legen zu (Telefon und Nachrichten über das Smartphone senden/empfangen +40Prozent). Das klassische TV positioniert sich dank seiner Doppelfunktion als Lieferant von News und Entertainment auf Platz 1 (+33 Prozent).

Studie Freizeit

Auch Webseiten-Portale und soziale Netzwerke werden von 32 Prozent häufiger genutzt als sonst: Das Internet nutzen viele vor allem, um Aktuelles zu Corona zu erfahren. Auch Kinder greifen vermehrt zu Medien, doch auch Spiele spielen und kreative Aktivitäten haben besonders zugenommen. Vor allem Computer-/Video-/App-Spiele und Streaming-Angebote werden von Kindern wesentlich häufiger genutzt.

Zeitschriften profitieren ebenfalls kräftig: Sie werden von 14 Prozent der Befragten häufiger gelesen als vorher. Für fast ein Drittel der Nutzer ist Print dabei ein wichtiger Ausgleich in Zeiten von Corona, um ein Stück Normalität zu behalten und sich mit schönen, positiven Themen zu beschäftigen. Zu diesem Zweck werden auch mehr Abos abgeschlossen: Bei Zeitschriften, Zeitungen sowie deren Digital-Abos sind es jeweils vier Prozent.

Studie Abo

Die Nutzung der Audio-Angebote steigt ebenso deutlich: Radio legt um 24 Prozent zu, Podcasts um 13 Prozent. Neue Abo-Abschlüsse für Medienangebote legen innerhalb der kurzen Zeit um insgesamt 16 Prozent zu. Vor allem Jüngere (24 Prozent), Männer (19 Prozent) und Befragte in größeren Städten ab 100.000 Einwohner (19 Prozent) haben ein Abo abgeschlossen. Führend ist dabei Video-Streaming mit 10 Prozent vor Podcasts fünf Prozent.

Das Konsumverhalten der Bevölkerung bleibt hingegen stabil: Eingekauft und konsumiert wird nach wie vor. Produkte, die als Lebensgrundlage dienen, sind im Lebensmitteleinzelhandel oder in Drogeriemärkten besonders stark nachgefragt. Viele andere Produkte für den Alltag werden überwiegend ebenfalls weiter eingekauft wie bisher - nur eben noch stärker online.

Durchsetzungsstark in der Werbeerinnerung ist aktuell vor allem Werbung zum Handel, zu Lebensmitteln, Medikamenten und Online-Dienstleistern. Beim Konsum werden insbesondere haltbare Lebensmittel und Tiefkühlprodukte häufiger als vor der den verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus gekauft, aber auch frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse.

Studie Werbeerinnerung

Unter den Produkten, die mehr für die Freizeit infrage kommen, erfreuen sich insbesondere Bücher und Zeitschriften großer Beliebtheit. Jeder Zweite kauft verstärkt Online ein – Bücher, Mode und Medikamente sind hier führend. Vor allem in Haushalten mit Kindern wird verstärkt online eingekauft (59 Prozent).

Business as usual - nach wie vor

Ansonsten geht für viele das Leben auch unter den veränderten Rahmenbedingungen weiter. Themen des Alltags wie die Suche nach Geldanlagen, Dienstleister oder einem Auto haben die gleiche Relevanz wie vorher. Auch mit Themen wie Versicherungen und Finanzen beschäftigen sich die Menschen nach wie vor – hier gibt es keine Veränderungen gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise.

"Die verstärkten Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben das Mediennutzungsverhalten stark verändert, währenddessen das Konsumverhalten überwiegend stabil bleibt“, so die Bilanz von Karin Immenroth, Chief Data & Analytics Officer der Mediengruppe RTL. Die Krise bringe Veränderungen mit sich, die Bevölkerung habe aber auch ein großes Bedürfnis nach Normalität und Gewohntem. Fazit: „Die verstärkte Mediennutzung ist ein großer Stabilisator, ebenso das Beibehalten von bestehenden Konsum-Gewohnheiten. Werbe-Aktivitäten, die jetzt stattfinden, haben somit optimale Bedingungen."


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.