Studie:
2018 gingen in den USA über 15.000 Medien-Jobs verloren
Es ist die höchste Zahl an Arbeitsplatzverlusten seit 2009. Und der Trend dürfte sich in diesem Jahr sogar noch verstärken.
Im vergangenen Jahr wurden in der amerikanischen Medienbranche – Fernsehen, Radio, Zeitungen, Zeitschriften, Publishing allgemein und Kino – 15.474 Arbeitsplätze abgebaut. Bei den Nachrichtenmedien allein waren es 11.878 Job-Verluste. Damit hat sich die Zahl der abgebauten Stellen gegenüber 2017, als bei den News-Medien 4.062 Jobs verloren gingen, nahezu verdreifacht.
Dies geht aus einer aktuellen Analyse der amerikanischen Outplacement-Firma Challenger, Gray & Christmas hervor. Es ist die höchste Zahl an Stellenstreichungen seit dem Jahr 2009, als infolge der Finanzkrise der Anzeigenmarkt bei vielen Medien wegbrach. Damals wurden mehr als 22.300 Stellen gestrichen.
Wesentlicher Teil des Problems für die Medienbranche sind für Challenger, Gray & Christmas die Tech-Konzerne Google, Facebook und Amazon, in deren Kassen in den USA mehr als 60 Prozent der digitalen Werbespendings fließen. Außerdem hätten die digitalen Medienangebote mit der zunehmenden Nutzung von Werbeblockern zu kämpfen.
"Größte Entlassungswelle seit Jahren"
Hinzu kommt, dass sich die Hoffnungen, die viele Publisher auf Paywalls als zusätzliche Einnahmequelle setzen, nicht in ausreichendem Maße erfüllen werden. Dies war auch eines der Ergebnisse der kürzlich erschienenen Studie "Journalism, Media, and Technology Trends and Predictions 2019" des britischen Forschungszentrums Reuters Institute for the Study of Journalism.
Deshalb ist auch nicht damit zu rechnen, dass der Arbeitsplatzabbau bei den News-Medien nachlassen wird. Im Gegenteil: Das Reuters Institute rechnet für 2019 mit der "größten Entlassungswelle für Journalisten seit Jahren" (W&V Online berichtete).
In den USA wurde allein im Januar der Abbau von 1279 weiteren Medienjobs angekündigt. Im Januar 2018 waren es 855 Stellen.