Arbeitszeit bei Freien:
So viele Stunden arbeiten Freelancer
Das Gute vornweg: Die Werbebranche liegt bei der Arbeitszeit von Selbstständigen nur im Mittelfeld. Aber dafür gibt es dort die größten Ausreißer.
Kreative Köpfe arbeiten gerne frei. Häufig verdienen sie mehr, können ihr kreatives Geschick bei mehreren Kunden unter Beweis stellen und sind nicht den Hierarchien der Agenturen unterworfen. Allerdings ist der Schritt zur Selbstausbeutung bei vielen nicht weit, wenn Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben veschwimmen und Urlaube wegen dringender Projektarbeit dahinschmelzen. Der Marktplatz Freelance.de hat deshalb eine Studie erstellt - wie lang arbeiten die Selsbsttändigen pro Woche wirklich?
Ein Ergebnis gleich vorweg: Die Werbebranche liegt nur im Mittelfeld. 42,9 Stunden pro Woche arbeitet ein Freier durchschnittlich im Bereich Marketing, Vertrieb, Kommunikation. Damit liegt er hinter dem Freelancer aus dem Ingenieurwesen (44,4 Stunden pro Woche im Schnitt), Versicherungen und Finanzen (44,3 Stunden) und Einkauf, Handel (44 Stunden). Der Bereich Design, Kunst hat übrigens lediglich eine wöchentliche Arbeitszeit von durchschnittlich 40,2 Studnen aufzuweisen.
Aber auch wenn die Marketing-Leute im Mittelfeld liegen, ist ein Ausreißer-Wert doch besonders auffällig. Hier wurde mit 90 Stunden pro Woche der am höchsten angegebene Einzelwert registriert - immerhin sind das 13 Stunden täglich, inklusive Wochenenddtage. Die niedrigste Arbeitsbelastung liegt in dieser Branche bei 30 Stunden je Woche. In anderen Branchen, so etwa Forschung/Bildung, lassen es die Freelancer hingegen weitaus gemütlicher angehen: Hier liegt die niedrigste Wochenarbeitszeit eines Freischaffenden bei 12 Stunden. Und im Schnitt ist man hier 37,6 Stunden eingebunden. Der höchste Wert liegt bei 70 Stunden pro Woche. Diesen Ausreißer haben auch die selbstständigen IT-Entwickler zu melden, die übrigens im Schnitt 41,6 Stunden pro Woche arbeiten.
Simon Gravel, Geschäftsführer von Freelance.de und früher selber Freelancer, erklärt den Trend: "Es gibt Zeitabschnitte in der Karriere, da will man viel arbeiten, um viel zu erreichen. Genauso gibt es aber Zeiten, in denen man öfter zu Hause sein möchte. Als Freelancer ist man viel flexibler."