Weltmädchentag:
Pinkstinks-Video plädiert für Gender-Sprache
"Kein Bock auf mitgemeint": Die Aussage der Hamburger Teenagerinnen ist deutlich. Sie wollen explizit in der Sprache vorkommen, denn nur so haben Mädchen positive Vorbilder.
Die Wut ist ihnen deutlich anzusehen. Die Hamburger Schülerinnen, die schon unter dem Hashtag #notheidisgirl gegen das Modelcasting protestiert haben, holen zum nächsten Schlag aus - pünktlich zum heutigen Weltmädchentag.
Diesmal ist ihnen die Sprache ein Dorn im Auge. Bei Arzt, Chef oder Politiker stelle sich kein Mensch weibliche Protagonisten vor. "Aber ich kann doch nur werden, was ich auch sehen kann", lautet ihr Argument in dem Hiphop-Video. Absender ist der Verein Pinkstinks, der sich gegen tradierte Geschlechterfestschreibungen wehrt.
Patentrezepte haben die Jugendlichen auch keine, sie schlagen im gesprochenen Wort eine Lücke vor dem "-in" vor und finden im Schriftlichen das "*" schick.
Dass die jungen Mädchen genau dieses Thema umtreibt, hat auch das Team hinter Pinkstinks überrascht. Aber Mitarbeiter Marcel Wicker, der bereits den Text zu "Not Heidis Girl" beigesteuert hat, übernahm die Aufgabe, aus dem für viele sperrigen Thema "generisches Maskulinum" einen Rap zu machen. Die Theaterpädagogin und Musikerin Jamie Watson hat ihn dabei unterstützt.
Das ist das neue Pinkstinks-Video:
Der Weltmädchentag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und soll weltweit auf die schlechteren Chancen von jungen Mädchen hinweisen. Einige Fakten dazu hat Unicef gesammelt. Dabei geht es vom Schulbesuch, der Mädchen während der Menstruation untersagt ist, bis zu Genitalverstümmelung und Zwangsheiraten.
Zu den Aktionen, die diesen Tag prägen, gehört es, Gebäude im öffentlichen Raum rosa anzustrahlen. Der Fernsehturm in Berlin, das Rathaus in München und das Riesenrad im Wiener Prater sind unter anderem dabei. Allerdings kommt das nicht bei allen gut an:
Auch Politik, Medien und große Unternehmen wie Microsoft beteiligen sich: