• Mehr Durchblick für Werbekunden verspricht Youtube zudem: In den kommenden Monaten will Google ein dreistufiges Kontrollsystem einführen, das Unternehmen erlaubt, die Anforderungen einer geeigneten Platzierung ihrer Marke widerzuspiegeln und die entsprechend mögliche Reichweite mitzubestimmen. "Wir arbeiten mit vertrauenswürdigen Anbietern zusammen, die unabhängige Brand-Safety-Messungen für Youtube bereitstellen. Mit Integral Ad Science befinden wir uns derzeit in der Beta-Version und auch mit DoubleVerify planen wir in Kürze die Einführung einer Beta-Version. Wir sind auch in Gesprächen mit OpenSlate, comScore und Moat und freuen uns, diese Maßnahmen im Laufe des Jahres auf weitere Partner auszuweiten", schreibt Muret.

Ganz unerwartet kommt dieser Maßnahmenkatalog nicht, zu oft kochte die Umfelder-Diskussion im Jahr 2017 hoch. Sorgen machen sich vor allem kleine Kanäle zu Spezialthemen, die beispielsweise nur auf ein deutsches Publikum zielen. Diese melden sich in den sozialen Netzwerken zu Wort. Videomacher "Der Dan" (214 Abonnten) erzählt in einem Video, er habe sowieso von Youtube nur ein Taschengeld bekommen, vielleicht fünf Euro im Monat. Dennoch ist er verärgert. "Herr Newstime", der mit über 280.000 Abonnenten alle Kriterien locker erfüllt, nennt das Youtube-Vorgehen eine "radikale Veränderung".

Markus Hündgen, geschäftsführende Gesellschafter der European Web Video Academy, sieht die Änderungen kritisch: "Youtube entfernt sich weiter vom - mittlerweile verschmähten - Gründungsmotto: Broadcast yourself. Eine ordentliche Monetarisierung auf Youtube ist bereits jetzt keine Selbstverständlichkeit mehr. Bei allem Verständnis für mehr Ordnung im Öko-System Youtube - für die Demokratisierung der Bewegtbildproduktion ist dies ein Rückschlag und der Weg zum Youtube-Star hat neue Hürden bekommen."


Autor: Ulrike App

ist bei W&V Online für Digitalthemen zuständig. Und das hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun, sondern auch mit ihrer Leidenschaft für Gadgets und Social Media. Sie absolvierte vor ihrer Print-Zeit im Marketing-Ressort der W&V die Berliner Journalisten-Schule und arbeitete als freie Journalistin.