Influencer-Marketing:
Wie L'Oreal Influencer aussucht
Die L'Oreal-Chefs Alexis Perakis-Valat und Fabrice Megarbane erklären im Interview, welche Produkte besser mit Influencern beworben werden - und welche nicht.
Authentizität ist wichtig, ein echter Bezug zur Marke und Reichweite. Im Interview mit dem "Handelsblatt" erzählen Alexis Perakis-Valat, bei L'Oreal weltweit zuständig für die wichtigsten Marken wie L'Oreal Paris und Garnier, sowie Deutschlandchef Fabrice Megarbane, wo der Konsmetikkonzern auf die Marketingmacht von Influencern zurückgreift - und wo noch Platz für herkömmliche Marketingkanäle bleibt.
Influencer würden vordringlinglich für neue Produkte eingesetzt, erklären die beiden L'Oreal-Manager. "Wenn Sie auf den bestehenden Werten einer Marke aufbauen wollen, ist TV ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Influencer helfen, wenn Produkte erklärungsbedürftig sind, "sagt Megarbane.
Entschieden wird je nach Marke. So arbeitet L'Oreal für seine Makeup-Marke Maybelline New York mit der Youtuberin Mrs Bella zusammen, die in ihrem Glossy Talk Fashion-Größen wie Dagi Bee oder Lena Gercke interviewt. Die Klicks erreichen fast ein Millionenpublikum.
Prinzipiell würden aber Influencer wie Beauty-Journalisten nur mit PR-Mappen ausgestattet. Man arbeite auf reiner PR-Basis mit ihnen zusammen und die Influencer sollten selbst entscheiden, ob sie berichten oder nicht. Wenn hingegen konkrete Advertorial-Verträge abgeschlossen würden, besteht L'Oreal auf eine Kennzeichnungspflicht.
Vor allem bei neuen Produkten kommen die Instagram- und Youtube-Stars zum Einsatz. "Wir müssen Träume erfüllen, die Konsumenten noch gar nicht haben. Daher denken wir bei Innovationen nicht zuerst daran, wem wir Marktanteile abnehmen können, sondern wie der Markt durch Innovationen insgesamt wächst", erklärt Perakis-Valat. Influencer könnten Innovationen besser erklären.
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