Als Webaktive werden in der Umfrage User bewertet, die regelmäßig Beiträge in Diskussionsforen und Onlinelexia verfassen, Bewertungen und Testberichte schreiben, einen eigenen Blog betreiben und Kommentare in anderen Blogs hinterlassen, eine eigene Homepage betreiben Fotos und Videos ins Netz stellen und Profile in Community-Plattformen haben. Wer vier dieser Aktivitäten regelmäßig verfolgt, gilt in der Umfrage als Web-Aktivist.

Entsprechend hoch ist der Anteil derjenigen, die Forumsbeiträgen (41 Prozent) verfassen, eigene Websites haben (26 Prozent) und auf Twitter aktiv sind (23 Prozent). Das IFSE formuliert daraus die These, dass Webaktive Meinungsführer bei netzpolitischen Themen seien, die Diskussion im Netz mitgestalteten und daher politisch relevant seien.

In Hinblick auf Paid Contend dürften die Intensiv-Nutzer eine lohnenswerte Zielgruppe sein. Denn ihre Bereitschaft für Medieninhalte Geld auszugeben ist höher als bei den übrigen Internetnutzern. Monatlich bezahlen Webaktive dafür 77 Euro, die Kontrollgruppe 61 Euro. Allerdings besitzen Webaktive auch mehr illegal kopierte Inhalte. Bei 47 Prozent stammt über die Hälfte ihres Besitzes an Musik, Filmrn, Software und Spielen aus Raubkopien. Bei Internetnutzern sind es nur 11 Prozent. Als Argumente für die Nutzung von illegal kopiertem Content werden von den Befragten vor allem die Kosten und die bessere Usability genannt.

Über 40 Prozent beider Gruppen wünschen sich kostenfreie Inhalte aus Bildung und Wissenschaft. Wie dies finanziert sein soll, bleibt aber offen. Online-Werbung jedenfalls lehnen fast 90 Prozent der Internetnutzer ab. Daher kommt laut Umfrage auch bei der Hälfte aller Internetnutzer und bei drei Viertel aller Webaktiven ein Werbeblocker zum Einsatz. Dem gegenüber steht die Akzeptanz von personalisierter Werbung. Bei beiden Gruppen geben rund 50 Prozent an, in personalisierter Werbung einen Mehrwert zu sehen.


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.