40 Jahre Apple:
Was Apple-Chef Tim Cook besser macht als Steve Jobs
Tim Cook mag nicht das charismatische Auftreten seines legendären Vorgängers Steve Jobs haben - aber der 55-jährige Manager hat Apple in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt. Der Konzern achtet etwa mehr auf Umweltaspekte, Datenschutz sowie die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern.
Tim Cook mag nicht das charismatische Auftreten seines legendären Vorgängers Steve Jobs haben - aber der 55-jährige Manager hat Apple in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt. Der Konzern achtet mehr auf Umweltaspekte, Datenschutz sowie die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern, kommuniziert offener als in der Jobs-Ära und schüttet Milliarden Dollar an Aktionäre aus. Zuletzt wagte Cook eine Konfrontation mit der US-Regierung um Verschlüsselung beim iPhone.
In die Offensive ging Cook etwa mit der #IcebucketChallenge, als sich der eher spröde Manager wie dutzende andere Unternehmenslenker auch mit einem Kübel Eiswasser überschütten ließ - für den guten Zweck und die Erforschung der Nervenkrankheit ALS. In Sachen Social Media muss Cook allerdings noch dazulernen - oder seine Pressestelle. Als Apple ein unscharfes Twitter-Bild vom Super Bowl einfach entfernte und durch ein stylischeres ersetzte, lästerte das Netz über das PR-Desaster.
Cook schlug zum Start als Apple-Chef mit dem Tod von Jobs im Oktober 2011 einige Skepsis entgegen. Denn er war zwar schon zuvor für das Tagesgeschäft zuständig und hatte den Gründer immer wieder mal während der Auszeiten wegen dessen Krebserkrankung vertreten. Aber er galt eben nicht als ein Produkt-Visionär wie sein Vorgänger. Doch Cook versuchte gar nicht erst, Jobs' Schuhe auszufüllen, sondern überließ viel Verantwortung Chefdesigner Jony Ive und anderen Top-Managern. Spätestens das iPhone sechs bewies, dass Apple auch unter Cook erfolgreiche Geräte bauen kann.
Jobs hatte den früheren Manager der Computerkonzerne IBM und Compaq 1998 zu Apple geholt, das damals ums Überleben kämpfte. Cook griff schnell durch: Er schloss eigene Produktionswerke und setzte auf Auftragsfertiger. Die Lagerbestände ließ er von Monaten auf Tage schmelzen und verschlankte die Zulieferkette. Das US-Magazin "Fortune" würdigte Cook seinerzeit als "das Genie hinter Steve".
Privat war über Cook lange so gut wie gar nichts bekannt. Im Herbst 2014 offenbarte er dann seine Homosexualität ("Was wir alle daraus lernen können") - als erster Chef eines großen US-Unternehmens. Sein Vermögen kündigte Cook an, zu spenden - bis auf Geld für die Ausbildung seines Neffen.
Sich selbst feiert Apple mit dieser 40-sekündigen Retrospektive:
am/mit dpa