Die Neuregelung, die am 25. Mai 2018 in allen EU-Staaten in Kraft treten wird, soll die Regeln für die Verarbeitung personenbezogener Daten in der europäischen Union einheitlich gestalten. Rechtsexperten kritisieren, dass die Interpretation der DSGVO nicht eindeutig genug ist und Unternehmen im Unklaren gelassen werden, was konkret gefordert wird. Cookies und andere Online-Identifikatoren werden beispielsweise in Zukunft zu den personenbezogenen Daten gezählt und bedürfen somit in vielen Fällen der Einwilligung der Nutzer – eine Entwicklung, die nicht nur das bisherige System komplett auf den Kopf stellen würde. Diese Entwicklung würde das Oligopol der großen Drei weiter festigen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen im Digitalmarkt deutlich schmälern.

Online-Medien, die sich großteils durch digitale Werbung refinanzieren, werden in ihrer Fähigkeit, Werbung nutzergerecht auszuliefern, beschnitten werden. Weil das negative Auswirkungen auf die Höhe der Einnahmen haben wird, sind die Vielfalt unserer Medienlandschaft und damit auch zahlreiche Arbeitsplätze gefährdet. Argumente, bei denen Politiker aller Parteien normalerweise hellhörig werden.

Als Teil der Kreativwirtschaft ist die Digitalbranche ein Vorreiter bei Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Smart Data. Daher sollte das "Land der Ingenieure" ein besonderes Interesse daran haben, diese nicht zu Grunde zu richten, sondern weiterzuentwickeln.

Am ersten Messetag werden Vertreter der Industrie über die Auswirkungen der GDPR/DSGVO debattieren. Daher lautet meine Forderung:  Kanzlerin Merkel, kommen Sie nochmal nach Köln und hören Sie die Argumente der Branche! Nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch als Zeichen an eine wichtige Zukunftsbranche in diesem Land.

Der Autor: Volker Helm verantwortet die Geschäfte des Technologie-Unternehmens Quantcast im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie in Skandinavien (Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen). Vor seinem Einstieg bei Quantcast unterstützte er das Unternehmen Kinetic bei seiner Digitalisierungs- und Internationalisierungsstrategie. Davor war er als CEO von Mediaplus für die Internationalisierung der Agentur verantwortlich. Darüber hinaus arbeitete er über zehn Jahre für die WPP Gruppe.


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Autor: W&V Redaktion

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