Spielzeug von Evsan Spiegel:
Video-Brille: Snapchat stellt Snap Spectacles vor
Snapchat heißt künftig Snap. Mit dem neuen Firmennamen will Gründer Evsan Spiegel deutlich machen - es gibt unter seiner Marke künftig mehr als die bekannte App. Der erste Snap-Coup: Eine Sonnenbrille, die Videos aufnehmen kann.
Snapchat heißt künftig Snap. Mit dem neuen Company-Namen will Gründer Evsan Spiegel deutlich machen - es gibt unter der Medienmarke künftig mehr als die allseits bekannte App. Der erste Snap-Coup: Eine Sonnenbrille, die Videos aufnehmen kann. Das Gerät mit dem Namen "Spectacles" dreht zehn Sekunden lang mit. Spiegel stellte die Kamera-Brille dem "Wall Street Journal" vor und bezeichnete sie dabei als "Spielzeug", das vielleicht beim Grillen oder bei einem Konzert getragen werde. Das Gerät mit runden Gläsern solle nur eingeschränkt vertrieben werden. Seit Jahren habe man an dem Projekt gearbeitet, so Snapchat. Die Sonenbrillen sollen vor allem "Erinnerungen kreieren" und festhalten.
Um ein Video aufzunehmen, muss man die Brille an der Seite antippen, wie Spiegel erklärte. Ein Licht zeige dann an, dass die Aufnahme läuft. Die Kamera nehme die Umgebung in einem Winkel von 115 Grad auf. Das Videoformat sei rund. Die Clips werden nach der Aufnahme per Bluetooth-Funk ans Smartphone übermittelt.
Snapchat ist inzwischen auch immer mehr zu einer Medienplattform geworden. Aktuell werde der Dienst von 150 Millionen Nutzern täglich besucht, hieß es. Um den Ausbau zur Medienmarke deutlich zu machen, ließ Spiegel ließ den Namen der Firma von Snapchat nun in Snap Inc. ändern.
Brillen mit integrierten Kameras sind vom Markt bislang kritisch beäufgt worden. Vorreiter Google hatte seine Brille Google Glass mit Kamera und kleinem Bildschirm 2012 vorgestellt. Sie wurde aber nie großflächig in den USA vertrieben und wurde schließlich eingestellt. Es waren vor allem Datenschutz-Bedenken sowie der hohe Preis und technische Schwächen, die einem Erfolg von Glass im Weg standen. Mehrfach wurde über Pläne für eine zweite Version berichtet, die auf den Einsatz in Unternehmen ausgerichtet sein sollte. Sie kam bisher aber nicht heraus. Über eine Kamera-Brille von Snapchat war bereits seit einiger Zeit spekuliert worden, insbesondere nachdem Spiegel bei einem Ausflug mit einem Prototypen auf der Nase fotografiert worden war.
Der 26-jährige Snapchat-Gründer erklärte der Zeitung, die Brille biete eine Möglichkeit, Erinnerungen neu zu erleben. Er habe sie zum
Beispiel bei seinen ersten Ferien mit seiner Freundin - dem Supermodel Miranda Kerr - Anfang 2015 getragen. Und wenn er sich die Aufnahmen später ansah, sei er "am nächsten, als ich es jemals sein werde, dem Gefühl gewesen, wieder dort zu sein". (aj/dpa)
Kennen Sie schon unseren neuen Data-Marketing-Newsletter? W&V stellt für Sie jede Woche die wichtigsten News und Trends rund um Big Data, datengestützte Marketingkommunikation und digitale Kreation zusammen. Hier geht’s zur Anmeldung.