Viewability :
Online-Werbung: Nur 55 Prozent wird wirklich gesehen
In Deutschland war die Sichtbarkeits-Rate von Online-Anzeigen laut dem Messdienstleister Meetrics schlechter als im europäischen Durchschnitt.
Zum Jahresende ist die Sichtbarkeitsrate von Display-Werbung in Deutschland deutlich zurückgegangen. Nur etwas mehr als die Hälfte aller Online-Anzeigen – 55 Prozent – wurden von den Nutzern wirklich gesehen. Dieses meldet der Messdienstleister Meetrics.
Der Rückgang des Viewability-Werts sei "saisonbedingt", sagt Meetrics-Geschäftsführer und Mitgründer Philipp von Hilgers. "Im Weihnachtsgeschäft wollen viele Unternehmen ihre Ads platzieren, allerdings sind die Premium-Slots natürlich begrenzt. Wird dann nicht mit Ad-Verification-Maßnahmen gegengesteuert, landet Branding-Werbung häufiger auf Werbeplätzen, wo sie keine Sichtbarkeit und Wirkung erzielt." So habe die Sichtbarkeitsrate im dritten Quartal noch bei 62 Prozent gelegen.
Diesen Saison-Effekt stellte Meetrics auch in anderen europäischen Ländern fest. Allerdings schneidet der deutsche Online-Werbemarkt in Sachen Sichtbarkeit besonders schlecht ab. Im Vergleich mit anderen europäischen Märkten liegt hierzulande die Sichtbarkeitsrate drei Prozentpunkte unter dem europäischen Durchschnitt von 58 Prozent.
Onlinevideo-Werbung gut sichtbar
Besser sieht es bei Onlinevideo-Werbung aus. Hier sei die Sichtbarkeitsrate mit 81 Prozent um sieben Prozentpunkte höher gewesen als im Vor-Quartal. Bei Video-Ads liegt Deutschland laut Meetrics deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 56 Prozent.
Grundlage für die Viewability-Zahlen von Meetrics ist die Richtlinie „50/1“ des internationalen Verbands Interactive Advertising Bureau (IAB) und des US-amerikanischen Media Rating Councils. Demnach müssen mindestens 50 Prozent der Online-Anzeige für mindestens eine Sekunde im sichtbaren Bereich des Browsers gewesen sein. Bei Video-Ads muss die Werbung mindestens zu 50 Prozent für wenigstens zwei Sekunden sichtbar sein.