Fußball Bundesliga:
Nach Phantom-Tor von Bayer Leverkusen: Shitstorm über Stefan Kießling
Das Phantom-Tor von Stefan Kießling, das Bayer Leverkusen am 18. Oktober einen 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim verschaffte, bringt dem Kopfball-Schützen massive Kritik bei Facebook ein. Mit tausenden teilweise sehr beleidigenden Kommentaren entlädt sich der Shitstorm über den 29-Jährigen.
Das Phantom-Tor von Stefan Kießling, das Bayer Leverkusen am 18. Oktober einen 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim verschaffte, bringt dem Kopfball-Schützen massive Kritik bei Facebook ein. Mit tausenden teilweise sehr beleidigenden Kommentaren entlädt sich der Shitstorm über den 29-Jährigen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, er habe nicht zugegeben, dass der Ball am Tor vorbei ging. Nach seinem Kopfball hielt er sich die Hände vor dem Kopf, ganz so, als sei er davon ausgegangen, nicht getroffen zu haben.
Auf Facebook postete er eine Erklärung: "Im Spiel habe ich nach meinem Kopfball und dem Drehen des Kopfes nicht genau gesehen, ob der Ball korrekt ins Tor gegangen ist oder nicht. Irgendwie lag der Ball im Tor. Genau das habe ich auch dem Schiedsrichter gesagt. Es tut mir leid für alle Sportfans und den Verlauf des Spiels." Doch die empörten Fans kann das nur wenig beschwichtigen. Sie belagern noch immer Kießlings Fanpage und halten ihm fehlende Fairness vor. "Du Lappen, wenn du's nicht gesehen hast, warum hast dann deine Hände hinter den Kopf geschlagen...?", so einer der zahlreichen Kommentare. "Du Verräter!" oder "Feigling" sind noch einige der harmloseren Beschimpfungen.
Kießlig lässt seine Pinnwand weiterhin für Kommentare offen, nur wenige Texte ließ er löschen, schreibt er in einem weiteren Post. Er sei für fairen Austausch, fügt aber hinzu: "Ich würde mir wünschen, dass einige, mit ein wenig Abstand noch mal auf ihren Kommentar schauen, ob diese Art der Beschimpfung und Pöbelei hier angebracht ist."
Allerdings bekommt er inzwischen auch Unterstützung. Auf seiner eigenen Facebook-Seite mit Kommentaren wie "es ist einfach nicht richtig dich so zu bepöbeln!" oder "Wie wäre es mal mit Respekt?". "Hat schon mal jemand was von Cybermobbing gehört?" fragt ein weiterer User. Außerdem gibt es inzwischen die Initiative #Stärkekies, die mit einer eigenen Facebook-Seite den Fußballer unterstützt und ihre Solidarität bezeugt.
Auch Schiedsrichter Felix Brych, der das falsche Tor zählen ließ, steht in der Kritik. Er hat aber kein eigenes öffentliches Facebook-Profil, das in den Fokus des Shitstorms stehen kann. Ob die Begegnung zwischen Bayer Leverkusen und Hoffenheim neu angesetzt wird, darüber entscheidet das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bund wohl recht bald.