Studie:
Marketing für die Generation Selfie
Die Jugend gilt schon seit Jahren nicht mehr als rebellisch. Sie grenzt sich nicht mehr so stark von früheren Generationen ab – und verändert damit auch das Marketing. Denn während Marken früher noch von dieser Auflehnung gegen die Eltern-Generation profitieren konnten, müssen sie sich nun andere Wege einfallen lassen, um die jungen Leute gezielt anzusprechen.
Die Jugend gilt schon seit Jahren nicht mehr als rebellisch. Sie grenzt sich nicht mehr so stark von früheren Generationen ab – und verändert damit auch das Marketing. Denn während Marken früher noch von dieser Auflehnung gegen die Eltern-Generation profitieren konnten, müssen sie sich nun andere Wege einfallen lassen, um die jungen Leute gezielt anzusprechen. Nur 17 Prozent der 16- bis 34-Jährigen glauben, dass sie keine Werte mit früheren Generationen teilen. 92 Prozent finden, dass es wichtig ist, eine gute Beziehung zu den Eltern zu haben. Das geht aus der Studie "Hashtag Nation: Marketing to the Selfie Generation" hervor, die BETC und Havas Worldwide Survey veröffentlicht haben. Dazu wurden 10.564 Menschen im Alter von 16 bis 64 Jahren in 29 Ländern befragt.
Für 45 Prozent der 16- bis 34-Jährigen spielen demnach Marken eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Allerdings fühlen sich 41 Prozent von Marken nicht ernst genommen und repräsentiert. Außerdem wollen sie keine blinden Konsumenten sein: 68 Prozent dieser Altersgruppe ist der Meinung, dass die Welt besser wäre, wenn man weniger besitzen und mehr teilen würde.
Die Kostenlos-Kultur prägt diese Generation besonders. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) lehnt es ab, für Inhalte wie Filme oder Musik Geld zu bezahlen. Darin spiegelt sich auch ein anderes Verhältnis zu Besitz als bei früheren Generationen. Die jungen Menschen kaufen weniger als ihre Eltern, folgert die Studie. Stattdessen stehen bei ihnen Marken hoch im Kurs, die ihnen Zugang zu den Dingen bieten, die sie interessieren. Und was interessiert sie? Ein Anhaltspunkt: 47 Prozent der 16- bis 34-Jährigen geben lieber Geld für Erlebnisse wie Konzerte oder Reisen aus, als für Kleidung. Um hier mitzuhalten, sollten Maken also einen echten Mehrwert bieten und ihrer Zielgruppe interessante Erlebnisse bieten, so eine Folgerung der Studie.
Eine weitere lautet: Marken sollten ihre digitale Transformation vorantreiben. Denn auf den vorderen Plätzen der beliebtesten Marken der jungen Generation sind drei Technologie-Unternehmen: Samsung, Google und Youtube liegen vorn. Ebenfalls beliebt sind Amazon, Paypal und Visa – alles Unternehmen mit starkem Digital-Charakter.
Eine weitere Forderung an Marken lautet: Werdet Teil der Pop-Kultur. Denn die User formen die zunehmend selbst mit. Junge Menschen arbeiten an ihrer digitalen Identität, posten Selfies und wollen Inhalte nicht nur als reine Konsumenten erhalten, sondern interagieren. Entsprechend bevorzuge 54 Prozent der jungen Menschen Marken, die ihnen erlauben, zu interagieren und sie einbeziehen.