Personal-Kampagne:
"Flitzekacke für die Ohren": Das Web lästert über Polizei-Rap
Mit einem Rap und einem Straßenbahn-Ständchen versucht die Polizei NRW neue Leute zu bekommen. Die Youtube-Klickraten steigen - aber auch die spöttischen Kommentare.
"Du fragst nicht nach dem Stundenlohn. Kriegst 'ne Waffe und 'ne Mütze und 'n Megaphon" - ein junger Polizist und eine junge Polizistin tauchen vor einem ahnungslosen Bewerber auf und rappen, was das Zeug hält: "Go Thorben, go Thorben, Hey Ho...". Mit diesem ungewöhnlichen Bewerbungsvideos versucht die Polizei NRW neue Bewerber zu finden, die eine Ausbildung als Polizist antreten sollen. Der Schuss allerdings scheint nach hinten los zu gehen. Die Kommentare unter dem Youtube-Video sind hämisch: "Flitzekacke für die Ohren" oder "Das ist das peinlichste, was ich je gesehen habe." Auch Polizisten melden sich zu Wort: "Ich schäme mich für meinen Beruf. Wie kann die Politik nur so was machen?" Immerhin die Aufmerksamkeit scheint sicher: Die Abrufzahlen liegen bei über 350.000.
Der Rap ist nicht das einzige Youtube-Video, mit dem die Polizei NRW auf Peronalakquise geht. In einem zweiten Clip singen die beiden Polizisten-Werber ein umgedichtetes Kinderlied. Bislang liegen die Abrufzahlen bei etwa 60.000, aber auch hier wird nicht mit Häme gespart: "Nach 23 Dienstjahren schäme ich mich das erste Mal!", bzw.: "Dachte es geht nicht schlimmer als der Rap, da hab ich wohl geirrt. Unfassbar."
Die Polizei selbst verteidigt die "selbstironischen" Spots. "Wir haben mit solchen Reaktionen gerechnet," sagte Victor Ocansey, Sprecher des Landesamts für Aus- und Weiterbildung der Polizei in NRW gegenüber der "WAZ", aber er sei sehr zufrieden mit der Resonanz. Man habe in keinem Fall unseriös gehandelt, sagte er zu den Vorwürfen, dass das Netz sich über die Polizei lustig mache.
Der Kinospot zur Kampagne: