Pinnwand-Panne:
Shitstorm über Jung von Matt: Sexismusvorwurf auf Facebook
Den Aufruf zur Weihnachtsfeier bebilderte ein offensichtlich zu offenherziges Dekolleté - Jung von Matt muss sich auf Facebook heftigen Sexismus-Vorwürfen stellen. Auch Thomas Knüwer ereifert sich über "die Klowand der Werbebranche".
"Wir freuen uns schon auf unsere Weihnachtsfeier am Freitag" - an sich ein harmloses Posting, möchte man meinen. Doch dann hat Jung von Matt auf der offiziellen Facebook-Seite der Stimmung ein klein wenig zu forsch auf die Sprünge geholfen. Als Anregung für den Dresscode der weiblichen Belegschaft wurde ein Foto gewählt mit - vorsichtig formuliert - einem überreizvollem Dekolleté. In den Kommentaren überschlagen sich die Vorwürfe: Zwar hat das Fotos auch 75 Likes erhalten, die Kommentatoren aber sind durchaus kritisch und werfen der Agentur Sexismus vor: "Soll das authentisch und frech sein?" Autsch", ist einer der Kommentare "Jung von Platt", kritisiert ein zweiter. Sogar Thomas Knüwer auf "Indiskretion Ehrensache" ist das Posting spitze Worte wert: "Und erinnern wir uns: Jean-Remy von Matt titulierte Blogs einst als 'Klowände des Internets'. Ich denke, wir dürfen seine Agentur nun die Klowand der Werbebranche nennen?"
Immerhin, Jung von Matt reagiert sofort und zeigt sich reuig. Der Facebook-Post wurde gelöscht: "Verstanden! Mit dem Bild sind wir klar übers Ziel hinausgeschossen. Wir entschuldigen uns für den Fehlgriff und nehmen den Post von der Seite," wurde am Dienstagmorgen um 10 Uhr auf Facebook gepostet - 15 Stunden lang war der Aufreger-Busen online.
Auch Jung Matt-Sprecherin Katja Weber zeigt sich zerknirscht. Die Facebook-Redaktion des Hauses sei rein weiblich, man habe das Outfit eher als kurios betrachtet. Aber man habe nach den Reaktionen der "großen Community" nun sofort Konsequenzen gezogen. "Wir haben was verstanden!", sagt Weber.
Der Spott der Werbebranche allerdings ist nahezu vorprogrammiert. Schon am Vormittag kursierten - auch auf der Facebook-Seite von W&V - die ersten Satire-Bilder dazu. Der Schweizer Blogger Clemens Maria Schuster hat beinahe ebenso schnell reagiert wie Jung von Matt. Er veröffentlichte noch in der ersten Stunde die "19 Gründe, mit denen sich Jung von Matt für die Einladung zur Weihnachtsfeier rechtfertigen wird".