
Prominente Abgänge:
Ralf Specht und Andreas Geyr verlassen Spark44
Die Jaguar- und Land-Rover-Agentur Spark44 verliert zwei hochkarätige Manager: Co-Gründer und CEO Ralf Specht hat die Firma bereits verlassen, Andreas Geyr scheidet Mitte 2020 aus.

Foto: Havas/Archivbild
Die Agenturgruppe Spark44 verliert zwei hochkarätige Manager: CEO und Co-Gründer Ralf Specht hat das Unternehmen, an dem Jaguar-Land-Rover (JLR) als Partner beteiligt ist, Ende 2019 verlassen. Mitte diesen Jahres scheidet zudem Andreas Geyr aus. Er kümmerte sich seit Oktober 2018 als Regional Director Europe um das Geschäft der Exklusiv-Agentur, die sich mittlerweile auch für andere Kunden geöffnet hat.
Ralf Specht favorisierte das Partnermodell
Nach einem Bericht des britischen Fachblatts "Campaign" haben sich Ralf Specht und das Spark44-Board Ende 2019 in gegenseitigem Einvernehmen getrennt. Die Geschäfte übernimmt seitdem Alex Buck als neuer CEO, der erst im Januar 2019 als Chairman zu der Gruppe gekommen war. Specht hatte das Joint-Venture von Werbe-Managern und dem Automobilhersteller JLR 2011 mitgegründet. 2018 wurde er CEO der international tätigen Agentur mit ihren rund 1000 Mitarbeitern in 18 Offices.
Spark44 bekam Kostensparprogramm des Autobauers zu spüren
Gründe für die Trennung wurden nicht genannt. Doch hatte die Auto-Agentur zuletzt zu kämpfen. Ob Brexit-Diskussion, Dieselgate oder sinkende Verkaufszahlen in China - das Traditionsunternehmen, das Teil der indischen Tata-Gruppe ist, verkündete Anfang 2019 bereits ein massives Kostensparprogramm, dessen Folgen auch die Agentur spürte. Wohl auch deshalb begann sich Spark44 für externe Kunden zu öffnen - eine Kurskorrektur. Denn bis dahin versuchte das Management unter Ralf Specht das Joint-Venture-Modell zu skalieren. Ziel war es, einen weiteren Großkunden zu finden, der bereit ist, sich finanziell an einem neuen Gemeinschaftsunternehmen zu beteiligen. Der Erfolg allerdings blieb aus. Stattdessen akquiriert Spark44 nunmehr Kunden wie andere Agenturen auch. Nicht zuletzt dafür holte Specht seinen ehemaligen Weggefährten Andreas Geyr. Er sollte sich um das Neugeschäft kümmern. Mittlerweile, so Geyr, machten Kunden wie Allianz oder auch Harley Davidson und Tetley einen beträchtlichen Teil am Gesamtumsatz der Gruppe aus.
Frankfurt könnte an Einfluss verlieren
Geyr, der im Oktober 2019 auch zum Chief Growth Officer ernannt worden war, verlässt auf eigenen Wunsch die Agentur. Er steigt ab Juli 2020 als aktiver Geschäftsführer des familieneigenen Unternehmens Geyr & Geyr Immobilien ein. Parallel wird er seine eigenen Beratungsmandate wie beispielsweise als Industry Advisor bei der Influencer-Plattform Blogfoster oder als Mentor bei der Open Innovation Plattform Henkel X fortführen. Wer seine Aufgaben bei Spark44 künftig übernimmt, ist nicht bekannt. Genau das aber ist eine spannende Frage mit Blick auf das Frankfurter Spark44-Büro. Es war Anfang 2019 mit Dominique Lewis als neue Geschäftsführerin und Nachfolgerin für Christian Daul sowie vor wenigen Wochen mit ECD Christian Mommertz verstärkt worden. Letztgenannter übernimmt auch europaweit die Verantwortung fürs kreative Produkt. Sollte nun der Nachfolger von Andreas Geyr beispielsweise aus England kommen, so könnte das zu einer Verschiebung im Machtgefüge der Agenturgruppe zugunsten der Insel führen.