#WirSindEinBerlin:
Jung von Matts neuer Berlin-Auftritt provoziert Kritik
Nach zwölf Jahren hat der alte Slogan "Be Berlin" ausgedient. Jetzt heißt es #WirSindEins. Außerdem kommt der Berliner Bär wieder zu neuen Ehren. Logo und Kampagne sind jedoch umstritten - etwa wegen der Farbwahl.
"Freiheit, Toleranz und Vielfalt": Diese Markenwerte soll der neue Auftritt des Lands Berlin ausstrahlen. Das ist der Anspruch des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller. Ob das neue Logo das einlöst? Da haben die Berliner so ihre Zweifel.
Am 12. September fällt der Startschuss zur neuen Kampagne, in die auch Berlin Partner, Visit Berlin und verschiedene Kulturprojekte eingebunden waren. Der Prozess, sich ein neues Leitbild zu geben, läuft bereits seit 2018, im Januar dieses Jahr entschied sich Berlin für Jung von Matt/Spree als Agentur.
Mehr Zusammenhalt und ein stärkeres Wir-Gefühl sehen die Verantwortlichen als wichtiges Bedürfnis der Berlinerinnen und Berliner. Das kommt im neuen Claim #WirSindEinBerlin zum Ausdruck.
Die Image-Kampagne soll die Menschen in der Stadt in alltäglichen Situationen mit einem Augenzwinkern ansprechen.
Das neue Logo der Stadt wurde auf Basis des Wappentiers, des Berliner Bären, von Jung von Matt Brand Identity weiterentwickelt. Zum neuen Miteinander gehört auch der Open-Source-Gedanke: Damit jeder Berlin-Bewohner die Botschaft ins Land tragen kann, werden der neue Bär und weitere Markenelemente, z.B. eine eigens für das Land Berlin entwickelte Schrift, für alle frei zugänglich und nutzbar sein.
Die Kampagne #WirSindEinBerlin startet ab dem 12.09.2020 mit digitalen und analoge Plakatflächen, im Berliner Fenster, am EUREF-Campus, als Mural an der Prinzessinnenstraße in Kreuzberg, als Aufkleber, klassisch als Anzeige in der Zeitung oder als Kinospot.
Eines der Motive:
Logo und Kampagne stoßen jedoch auch auf Missfallen. Einerseits bemängeln viele, dass die Einheit der Stadt noch ein frommer Wunschtraum ist. Andererseits erinnert gerade das Logo mit seinen abgezirkelten Linien an abgeschottete Zeiten zu Zeiten der Mauer. Auch die Farbwahl schwarz-weiß-rot ist nicht Jedermanns Sache.